Kategorie-Archiv: Allgemeines

About you: Wie der Mensch in die Freiheit entlassen wird

„Freiheit“, so belehrt uns der Textdichter vom Fashion Online Store ABOUT YOU, „entsteht durch gegenseige Akzeptanz“. Und im Bilde der Annonce sehen wir ein Paar, das sich gegenseitig akzeptiert und deshalb frei ist.

Wenn Spießer Alfons die Anzeige mal kommentieren darf: Sollten die beiden Protagonisten in einem Zirkus auftreten oder in einem Kindergarten arbeiten, dann kann man ihr Outfit nicht infragestellen. Und auch im Karneval sind solche Kostüme witzig genauso wie zur Silvesterfeier und auf einer Fetisch-Party im Swinger-Club.

Sollte der Herr jedoch bei einer Bank tätig sein und die Dame als Apothekerin arbeiten, dann könnten sie ihre Freiheit mit der gezeigten Bekleidung genießen. Nämlich dann, wenn sie in solchem Outfit zur Arbeit erscheinen. Weil sie dann ziemlich schnell mit einer Kündigung rechnen müssten. Eben dann, wenn die Chefs ihre Mitarbeiter nicht zwingen, sich vernünftig anzuziehen, sondern ihnen die Freiheit geben, indem sie deren Kostümierung akzeptieren. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. September 2018

Deichmann drückt der Schuh aufs Hirn: Aufruf zur Straftat

Der Sommer ist zwar fast schon vorbei, aber der Schuhhändler Deichmann möchte, dass wir den Sommer „legendär“ machen. Und wie macht man den Sommer legendär? Deichmann gibt uns dafür die Anleitung in seiner Anzeige: Indem man auf öffentliche Verkehrsschilder klettert und diese mit grüner Deichmann-Farbe besprüht – siehe Corpus Delicti!

Was sind das eigentlich für Werbefuzzys, die sich so einen Scheiß ausdenken? Wo drückt ihnen der Schuh? Vielleicht aufs Gehirn…?

Spießer Alfons erklärt: Das V, das die sonnenbebrillte Tussi dort zeigt, steht für Verrücktheit.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. September 2018

Investigativer Journalismus von BILD – mit Pointe am Fuße

Wenn die Deutsche Nationalhymne vor einem Spiel unserer Kicker-Elf gespielt wird, dann haben die Spieler den Text auf den Lippen – einige mehr, einige weniger. Und das Bekenntnis lautet: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland! Danach lasst uns alle streben, brüderlich mit Herz und Hand!“

aus: BILD ONLINE

Dieser Text stammt von dem Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874). Und die BILD-Zeitung hat in Vergangenheit häufig darauf geachtet, welcher Spieler seine Lippen  dazu bewegt und welcher nicht. Und auf den Dichter kommt Spießer Alfons gleich noch einmal aus gegebenem Anlass zurück. So weit, so gut.

Casus Belli:  Der Inhalt der Strophe unserer Nationalhymne korrespondiert nach Meinung von Spießer Alfons inhaltlich nicht mit dem, was die BILD-Zeitung online mit zwei DFB-Stars veranstaltet hat: Weil beide Spieler ein Handy in der Hand haben, werden sie von der Redaktion öffentlich bloßgestellt und denunziert mit dem Hinweis auf einen „Disziplin-Rückfall“ – siehe die Abbildung! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. September 2018

Markenpiraten mit gefälschtem Produkt unter falscher Flagge

Dass Piraten nicht nur Schiffe kapern, ist bekannt, wenn Ihr bitte mal an die Produktpiraten denken wollt, liebe Lesergemeinde! Diese schrägen Vögel klauen Design und Markennamen und vergolden sich mit Kupfer die Nase. Und manchmal werden sie dabei sogar noch übermütig.

Spießer Alfons bekam per E-Mail ein Angebot zum Kauf von Viagra – warum auch immer. Aber es ist nicht das Original Viagra, sondern „Viagra Generika“ – siehe die Abbildung! Diese Offerte ist natürlich unstatthaft, denn „Viagra“ ist eine Marke, die geschützt ist. Ein Nachahmerpräparat dürfte nicht als Viagra angeboten werden, sondern als Sildenafil oder unter einem anderen Namen, eben als Generikum. Und die Rautenform dürfte für ihn ebenfalls tabu sein.

Der Übermut des besagten Anbieters im Internet besteht darin, dass er neben „Viagra Generika“ auch noch die Marke „Pfizer“ setzt – siehe Verpackung oben links! Womit zum Ausdruck gebracht wird, dass der Hersteller sein eigenes Produkt auch als Generikum verkauft.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. August 2018

Fake News über Donald Trump: Arschloch

Dass das Arschloch für Mensch und Tier von unerhörter Wichtigkeit ist, muss Spießer Alfons Euch wohl nicht näher erläutern. Und wer es nicht weiß, der wird es spätestens dann feststellen, wenn er einen Proktologen aufsuchen muss, weil er einen Defekt an seinem Auspuff hat. Und deshalb ist es völlig unangebracht, Donald Trump als Arschloch zu bezeichnen, bloß weil der Typ im Weißen Haus soviel Scheiß macht.

Würde man Donald Trump als Arschloch titulieren, dann wäre das ein Schulterklopfen für ihn. Darum der Tipp von Spießer Alfons: Wir könnten den Mann stattdessen mit einer Metapher als Diárrhoia διάρροια bezeichnen. Oder als Aἷμα haima genauso wie als Flatus.

Und dann kennt Spießer Alfons noch ein aktuelles Schimpfwort für jemanden, dem beim Wassertrinken sehr häufig der Klodeckel auf den Hinterkopf gefallen ist: Er ist ein Trump!

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. August 2018

Schulbildung? Nebensache! Ausbildung? Unwichtig! Arbeitsplatz: RTL!

Erzählen wir unserem Nachwuchs nicht schon bei seiner Einschulung, dass es wichtig ist, in der Schule immer schön fleißig zu sein und fein aufzupassen, was die Lehrerin sagt, damit man später mal einen guten Schulabschluss bekommt und danach einen tollen Beruf? Vergessen wir das, denn was wir gestern erzählt haben, ist heute schon lange Mumpitz!

Quelle: BILD Online

Im Zeitalter des privaten Fernsehens beweisen Top-Stars wie Micaela Schäfer, Menderes Bağcı, Tatjana Gsell, Carmen Geiss, Joey Heindle, Schäfer Heinrich, Bruce Darnell u.v.a.m., dass Bildung nicht unbedingt vonnöten ist, um in Deutschland groß Karriere zu machen – zumindest im privaten Flach-TV.

Und dann ist da auch noch Sangesbruder Pietro Lombardi. Der hat die Hauptschule tatsächlich ohne Abschluss verlassen und ist heute ein Star. Dank Dieter Bohlen und DSDS. Und nun die „Sensation“ laut BILD-Zeitung: Pietro sitzt in der neuen Staffel neben Dieter in der Jury“– siehe die Abbildung! Und warum sitzt er dort so sensationell? Der Sppießer vermutet: Weil jeder vernünftige Mensch es inzwischen ablehnt, neben Dieter Bohlen in der Jury zu sitzen – was Pietro Lombardi und Bruce Darnell als Beispiele für die spießige Vermutung bestätigen. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. August 2018

Hier gibt die Werbung uns was auf den Deckel

Werbung läuft nicht nur in den Medien, sondern Werbung findet man auch direkt auf den Produkten, sprich: auf der Verpackung. Am lustigsten sind hier immer die attraktiven Abbildungen auf Lebensmitteln, bei denen klein daneben der Hinweis „Serviervorschlag“ steht, weil die Abbildung mit dem Inhalt rein optisch so gut wie gar nichts zu tun hat.

Bei Nadler Kartoffelsalat mit Gurke & Ei ist das, was dort im Bild gezeigt wird, nicht das, was im Becher zu sehen ist. Aber der Hinweis , dass dieses nur ein „Serviervorschlag“ ist, der fehlt. Stattdessen finden wir eine wörtliche Lobhudelei, die so überzeugend ist wie eine Lebensversicherung für ein Haustier, nämlich eine Eintragsfliege.

Spießer Alfons zitiert die Nadler-Werbeworte vom Deckel des Bechers und stellt dazu ein paar spießige Fragen:

„Sorgfältig ausgewählte Kartoffeln“ Frage: Wie sorgfältig werden die Kartoffeln ausgewählt – schon direkt in der Furche des Ackers? Oder werden die Knollen ausgewählt bei den dümmsten Bauern, denn die haben bekanntlich immer die dicksten Kartoffeln? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. August 2018

Ein ergänzendes Wort in einer Anzeige von Turkish Airlines

Spießer Alfons hat immer mal wieder gern Urlaub in der Türkei gemacht – schönes Land, tolle Hotels, prima Essen. Und nette Menschen, die sich um die Besucher kümmern. Und preiswert war es auch, so lange man den Schmuck- und Lederwarenverkäufern gegenüber standhaft bleibt. 😉

Dass die Türkei als Urlaubsland heute nicht nur bei Spießer Alfons sondern auch bei anderen Menschen ein No-go ist, verdanken die Türken ihrem Herrscher Erdogan.

Beim Anblick einer Anzeige von Turkish Airlines kommen dem Betrachter natürlich Gedanken in den Kopf. Und Alfons der Spießer hat mit seinem Gedanken die Anzeige von Turkish Airlines vervollständigt.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. August 2018

Rückblick auf die Zeit, als Spießer Alfons noch billig war

Ältere Mitglieder aus der spießigen Lesergemeinde werden sich möglicherweise noch daran erinnern, dass Spießer Alfons seine Kolumne dermaleinst in weh&vau geschrieben hat, bevor er danach zu HORIZONT gegangen ist. Und nun schickt Leser Lutz Thümmel ein Dokument aus dem Jahre 1994, also aus der Zeit, als Alfons für das grüne Blatt aus Bayern  die Werbung aufgespießt hat.

Aus diesem zeitgeschichtlichen Dokument – rund ein Vierteljahrhundert alt – ist abzulesen, was der Spießer dem Verlag damals wert gewesen ist: 12,00 —- und zwar DM, denn den Euro gab es damals ja noch gar nicht.

Aufklärung für Youngsters in der Werbung: Früher gab es die Beiträge von Spießer Alfons in einer jährlichen Sonderausgabe als „Gesammelte Spießigkeiten“. Diese Hefte sind natürlich schon lange vergriffen und heute vermutlich noch bei Sotheby’s & Christie’s zu ersteigern, wenn man das nötige Kapital dafür aufbringen kann. 😉

Tja, lieber Lutz Thümmel  – nicht die Rechnung aus 1994 hätten Sie in Ihr Archiv tun sollen, sondern das Spießer-Heft aus 1994!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. August 2018

Die Deutsche Bank wil ihre Sorgen teilen

Die Deutsche Bank hat viele Sorgen, auf die der Spießer hier nicht näher eingehen will, nur so viel: Den ersten Teil des jährlichen Stresstests der Federal Reserve Bank besteht die Deutsche Bank noch, im zweiten Teil scheitert sie haushoch. Die Fed erkennt eklatante Planungslücken. Das hat nicht unerhebliche praktische Konsequenzen.“ (Zitat: ntv)

Und wie wirbt die Deutsche Bank? Der Anzeigenleser liest das Werbewort: „Wir helfen Ihnen, Ihr Unternehmen sorgenfreier zu steuern“ – siehe die Annonce!

Da fragt man sich natürlich: Wie kann die Deutsche Bank anderen Unternehmen helfen, von Sorgen freier zu werden, wenn das eigene Unternehmen selber tief im Schlamassel steckt und der Vorstand mehr als genug Sorgenfalten auf der Stirn hat…?

Die Antwort des Spießers auf seine eigene Frage: Der Volksmund sagt bekanntlich, dass geteiltes Leid = halbes Leid ist. Aus dieser Erkenntnis eine Analyse für potentielle Kunden der Deutschen Bank zu machen, das überlässt der Spießer seiner Lesergemeinde.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Juli 2018