Schlagwort-Archiv: Zigarettenwerbung

Pall Mall: Wenn der Rauch ins Oberstübchen steigt

Früher war die Zigarettenwerbung zwar zu verurteilen, aber sie war immerhin beachtenswert. Seitdem die Werbung für Nikotin & Suizid aber nur noch beschränkt möglich ist, da schauen die Plakate so aus, als wären sie von Werbern gestaltet, die durch den Rauch der eigenen Zigarette im Hirn umnebelt wurden.

Hierzu ein Corpus Delicti, nämlich die Werbung für Pall Mall: Auf dem City-Light-Poster sehen wir die Zigarette  mit der Headline: „Frischer Geschmack“. Dieser frische Geschmack ist allerdings nicht die Wahrheit, sondern die Wahrheit, die danach kommt, sagt aus, dass der frische Geschmack bloß „frisch gedacht“, also imaginär ist.

Und englisch-deutscher Humor ist, wenn man am Fuße des Plakates liest: „Enjoy the moment“ und „Rauchen kann tödlich sein“. Wobei das Kann-Wort unverbindlich ist, denn auch Autofahren kann tödlich sein. Und Essen kann tödlich sein. Und sogar Sport kann tödlich sein.

Warum die Hersteller offenbar selbst entscheiden können, ob sie „Rauchen kann tödlich sein“ oder „Rauchen ist tödlich“ schreiben, weiß Spießer Alfons nicht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. September 2018

Sex sells: Fliegender Wechsel im Call-Girl-Ring?

Wir sehen zwei junge Frauen, die sich im Auto ausziehen und lesen dazu: „Überstunden, fliegender Wechsel, perfekter Auftritt“. Und was denken wir, wenn wir dieses auf einem Plakat sehen und lesen?

Spießer Alfons denkt: Es kann keine Werbung für Zigaretten sein, denn Werbung für Zigaretten darf keine erotischen Darstellungen zeigen. Und so vermutet der Spießer: Dieser Anschlag wirbt für einen Call-Girl-Ring, wo die Damen so sehr beschäftigt sind, dass sie im fliegenden Wechsel sogar Überstunden machen müssen und es dabei so eilig haben, zum nächsten Kunden zu kommen, dass sie im Taxi die durchschwitzten Dessous wechseln. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Oktober 2017

ARD: Falschmeldung mit korrekten Tatsachen

In der TV-Sendung „plusminus“ hat Das Erste kürzlich über Zigaretten-Werbung berichtet und dabei behauptet: „Bundestag blockiert Tabakverbot“ – siehe die Abbildung links! Das ist eine Falschmeldung, Richtig ist: Es geht gar nicht um ein „Tabakverbot“, sondern um ein Verbot der Werbung für Tabak, sprich: Zigaretten, und zwar auf Plakaten.

Tabakwerbung ist Beihilfe zum Mord. Denn auch Selbstmord ist Mord. Und weil der ARD-Beitrag sehr aufschlussreich ist, gibt Spießer Alfons darauf einen Link, damit Ihr Euch das selber anschauen und fragen könnt: Sind Politiker in Deutschland, dem einzigen EU-Land, wo Tabakwerbung zu sehen ist, von der Tabakwarenindustrie bestochen worden…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. April 2017

Eine Zigarette verspricht den Rauchern die Wiedergeburt

Es gibt Wörter, die nicht mehr steigerungsfähig sind, weil sie bereits in der höchsten Steigerungsform stehen, nämlich dem Superlativ. Das ist die zweite Steigerung nach dem Komparativ, dessen sich die Werbedichter gern bedienen, denn ein gutes Produkt wird zwar durch ein besseres ersetzt, aber das beste aller Produkte ist das Nonplusultra.

Es gibt aber auch Adjektive, die es nur in der Grundform gibt. Zum Beispiel: tot. Denn toter und am totesten ist Nonsens, auch wenn wir in unserer Umgangssprache von „mausetot“ reden, was der Duden merkwürdigerweise definiert mit: „ganz und gar tot, nicht die geringste Lebensregung mehr zeigend“.

So, und nun zur Werbung, wo wir einen Anschlag auf unsere Gesundheit erleben. Für die Zigarette L&M wird das Wort plakatiert: „Open for more“ – siehe die Abbildung! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. März 2017