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Kultur in Deutschland: Ein Ministerpräsident grölt “Layla”; und der Bürger genießt sein eigenes Kulturprogramm daheim

Heute mal zwei Beiträge aus dem Kulturleben in Deutschland. Da ist zuerst einmal die BILD-Zeitung mit einem Bericht aus Kiel, wo nicht nur die Landesregierung von Schleswig-Holstein residiert, sondern wo auch die „Kieler Woche§ stattfindet. Und dort, auf der Kieler Woche, ist auch  Ministerpräsident Daniel Günther aufgetreten, wozu die BILD-Zeitung in Wort und Bild informiert: “CDU-Günther grölt Partysong ‘LAYLA’” – siehe die Abbildung!

Ob der dortige Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen den Refrain über die attraktive Puffmutter mitgegrölt hat, erfährt der Leser nicht. Denn der Ministerpräsident hat hier einen  geilen Werbeauftritt für das örtliche Gewerbe in Kiel hingelegt, wo ja auch Gewerbesteuern erzielt werden.

Sollten Sie, lieber Leser, dagegen ein Ehemann sein und den Wunsch Ihrer Gattin nicht teilen, Ihrem hiesigen Kulturprogramm beizuwohnen, dann sollten Sie Ihrer Angetrauten eine “Kulturinfo” vom Regionalverband Ruhr unter die Nase halten! Hier kann die Frau Gemahlin kulturell “mal wieder anderes sehen”, und zwar ganz bequem daheim und ohne Bildschirm. Auch muss sie sich dabei nicht extra aufbrezeln und für den kulturellen Abend chic in Schale werfen, sondern sie kann dort im Kostüm hingehen, mit dem schon Eva weltberühmt gewesen ist.

Und das Schöne ist: Dieser kulturelle Abend, den Sie so bunt füllen können wie Sie möchten, der kostet Sie keinen Cent. Und eine weiße Weste bekommen Sie hier auch noch: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Juni 2023

Radio wirkt. Besonders unterhalb der Gürtellinie.

Die ARD teilt mit: „Radio wirkt. Bei 53. Mio. Mensche. Jeden Tag.“ Und dazu sehen wir einen Vertreter der besagten 53 Millionen und erkennen deutlich, wie Radio wirkt.

Wenn ihr selber Radiohörer sind: Tragt ihr dabei auch einen Kopfhörer wie der Protagonist in der Werbung Reklame von ARD1Media? Und bewegt sich dann bei euch etwas unterhalb eurer Gürtellinie…?

Und was ist mit den Hörerinnen? Wie wirkt Radio bei den Damen..?

Postskriptum: Natürlich kann man nicht ausschließen, dass diese Werbung Reklame  ein Fake ist, welcher der ARD von anderer Seite untergeschoben worden ist.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. März 2022

 Hier wird Netto von Edeka gedisst

Vergleichende Werbung ist in Deutschland erlaubt. Zum Beispiel Preisvergleiche und vergleichende Test-Ergebnisse oder andere deutliche Vorteile, die ein Produkt vergleichsweise gegenüber einem anderen bietet. Was nicht erlaubt ist: Aussagen, die nicht nachvollziehbar sind, oder eine Herabsetzung des Wettbewerbers oder gar die Verächtlichmachung der Konkurrenz. Das könnte vor einem Richter landen und zur Verurteilung desjenigen führen, der unlauteren Wettbewerb getrieben hat.

In der Stadt Ahrensburg, die zwischen Hamburg und der Ostsee liegt, sah Spießer Alfons gerade ein City-Light-Poster von Edeka. Darauf steht: “Ungünstig: Dann gehst du zu Netto, aber findest nicht alles. Günstig: Alles günstig bei Edeka bekommen.” Dazu ein kleines Mädchen, das an die Fernsehwerbung von Netto erinnert.

Dieses ist ein klarer Wettbewerbsverstoß, denn hier wird Netto von Edeka gedisst, weil für die Behauptung kein Beweis von Stimmigkeit erbracht wird. Zumal man bei Netto möglicherweise auch Angebote findet, die es bei Edeka nicht gibt.

Trotzdem muss Edeka keinen Ärger mit Netto befürchten. Denn: Es handelt sich hier um ein abgekartetes Werbespiel. Weil nämlich Netto eine Tochter von Edeka ist. Was bedeutet: Alles ist abgesprochen, um der Werbung beider Unternehmen eine besondere Aufmerksamkeit zu verschaffen – was ja hiermit auch auf Szene Ahrensburg passiert ist.

Allerdings: In der Stadt Ahrensburg könnte es Ärger geben. Denn hier gibt es kein Netto von Edeka, sondern der Netto-Laden in Ahrensburg, der einen Hund im Markenzeichen führt, gehört zu einem dänischen Unternehmen. Und den meint Edeka nicht – jedenfalls nicht offiziell. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Januar 2022

Partizipiert der Verlag vom Hamburger Abendblatt (Funke Mediengruppe, Essen) an betrügerischen Geschäften im Internet?

Wenn es ein Gerät gäbe, mit dem ein Haushalt seine Stromrechnung bis zu 90 % senken kann, dann hätten wir es längst auf der Titelseite der BILD-Zeitung als Aufmacher gelesen und davon vermutlich auch aus der „Tagesschau“ erfahren. Denn so eine Erfindung wäre fast schon wie ein Perpetuum mobile und in Zeiten steigender Energiepreise ein Rettungsanker.

Als Online-Leser vom Hamburger Abendblatt fand Spießer Alfons dort eine Anzeige mit der Überschrift: „Gerät senkt Stromrechnung“ und der Behauptung: „Mit diesem Gerät können Sie bei Ihrer nächsten Stromrechnung bis zu 90% sparen“. Und sparen kann Allfons dazu nicht die Bemerkung: Das Hamburger Abendblatt verbreitet Anzeigen, deren Inhalt vom Verlag offenbar nicht überprüft wurde auf Wahrheit und Seriosität, sodass Funke hier möglicherweise einer Betrugsabsicht Vorschub leistet. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Oktober 2021

BILD-Zeitung: Wie ein “Einarmiger Bandit” seinen Namen bestätigt

Ist es denn die Possi, und zwar die Bility, denn Spießer Alfons muss Euch mitteilen: Er, der gemeine Konsument, ist ein Schoßkind des Glücks! Das weiß Alfons von BILD, und zwar online. Denn dort gibt es jeden Tag den BILD-Glücksdreh. Das ist so etwas wie ein digitaler Einarmiger Bandit im Internet, wie er früher mal in analoger Ausführung an der Wand hing in Kneipen und Gaststätten und für Kinder und Jugendliche verboten war.

Beim BILD-Gücksdreh im Internet kann man Geld gewinnen, mal 500, mal 100, mal 50 Euro. Oder zum Beispiel auch ein iPhone12mini. Doch so oft der Spießer dort auch am Glückrad gedreht hat: Weder Euro noch iPhone hat er gewonnen.

Aaaber: Trotzdem ist Alfons ein Gewinner! Denn er hat in den vergangenen Tagen schon 3 x gewonnen! Und zwar zweimal einen „12 Prozent Gutschein von Mister Spex“ und einemal sogar einen „15 Prozent-Gutschein von Mister Spex“. Was bedeutet: Der BILD-Glücksrad-Dreher bekommt mit seinen drei Gutscheinen bei einem Brillenkauf bei Mister Spex insgesamt 39 Prozent gutgeschrieben!

Und was macht Alfons nun? Völlig klar: Der Spießer dreht weiter am Rad! Und zwar so lange, bis er Gutscheine im Gesamtwert von 100 Prozent gesammelt hat und seine Brille dann gratis bekommt bei Mister Spex. Und wenn ihm der Schalk im Nacken sitzt, dann dreht Alfons auch noch durch, nämlich so lange, bis er 150 Prozent erreicht hat und dann beim Brillenkauf bei Mister Spex die Hälfte des regulären Kaufpreises vielleicht in bar ausgezahlt bekommt.

Wer nach dieser scherzhaften Darstellung allerdings meint, die ganze redaktionelle BILD-Aktion ist eine ziemlich hinterfotzige Promotion der Redaktion mit Mister Spex, dem will Spießer Alfons nicht widersprechen.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Mai 2021

Wie geil ist das denn?! „Emma“ kontert „Bett1“

In aller Regel spießt Alfons die Werbung auf, die irgendwelche Macken hat. Heute aber bringt der Spießer Euch ein Beispiel dafür, wie toll und überzeugend eine Anzeige sein kann. Und zwar die vom Matratzen-Hersteller „Emma“, die ganzseitig in der BILD-Zeitung gestanden hat.

Spießer Alfons muss Euch die Hintergründe für die Werbebotschaft in dieser Anzeige nicht erläutern, wenn Ihr daheim einen Fernseher habt. Dann nämlich kennt Ihr den Grund für diese Anzeige:

Chapeau für den gelungenen Konter auf die Werbung des Wettbewerbers!

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. März 2021

Bei Amazon werden tatsächlich Pharmazieprodukte ohne Wirkung angeboten…?

Spießer Alfons bekam eine Werbung per E-Mail für eine „Aktiv-Moossalbe“. Und er erfuhr, dass diese Salbe „die unbedenkliche Alternative zur Nadel“ ist. Zwar hängt Alfons nicht an der Nadel und hat alle Nadeln im Nähkasten, die aber nicht bedenklich sind; trotzdem war der Spießer neugierig und hat die Moossalben-Werbung bis zum Schluss gelesen.

Und am Ende fand der Leser ihn dann, nämlich den Warnhinweis. Der Verkäufer der Moossalbe verweist  auf Apotheken für den Erwerb seines Produktes. Mehr noch: Er setzt sogar das berühmte Apotheken-A in seine Werbung, was nach spießiger Meinung  gar nicht statthaft ist. Und dann folgt auch noch ein „wichtiger Hinweis“ und also lautend:

„Bei Amazon werden ähnliche Produkte ohne Wirkung angeboten. Um sicherzustellen das Originalprodukt zu erwerben empfehlen wir generell den Kauf direkt beim Hersteller unter www.moossalbe.de oder in der Apotheke (PZN – 16135179).“

Mit anderen Worten: Die Firma beschuldigt Amazon betrügerischer Geschäfte. Das ist schon sehr mutig, denn Amazon beschäftigt Rechtsanwälte, die nicht unbedingt zimperlich auftreten.

Postskriptum: Dass in Apotheken sehr viele Produkte angeboten werden, die keine Wirkung haben, sei nur der Vollständigkeit halber in diesem Blog-Eintrages erwähnt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Januar 2021

Wer hat Guido Maria Kretschmer verunsichert, verängstigt und verletzt…?

Auf offener Straße hat ein Mann den Spießer angeblickt, und zwar auf einem City-Light-Poster. Darauf las Alfons sechs Wörter in folgender Reihenfolge: „Verliebt. Verlobt. Verheiratet. Verunsichert. Verängstigt. Verletzt.“ Und der Plakatleser hat sich gefragt: Wieso? Warum? Weshalb?

Dann ist der Spießer in seiner angeborenen Neugier näher an das Plakat herangetreten und hat entziffern können: Der Mann ist Guido Maria Kretschmer, also der Modedesigner, der bekannt ist aus der TV-Sendung „Shopping Queen“. Und dieser Mann ist bekanntlich verheiratet mit einem Mann, nämlich Frank Mutters.

Und nun ist Guido Maria Kretschmer nicht nur verunsichert, sondern auch verängstigt und verletzt? Frage: Wer hat ihm das angetan – vielleicht sein eigener Mann, in den er verliebt ist und verlobt war und verheiratet ist…?

Am Fuße des Plakats lesen wir dazu einen Hinweis: „Mehr Sicherheim für Frauen“. Dazu ein symbolisches Schlüsselloch und ein Spendenaufruf.

Mit anderen Worten: Guido Maria Kretschmer wurde scheinbar von Frauen verunsichert, verängstigt und verletzt. Und diese Frauen sollen nun weggesperrt werden in ein verschlossenes Sicherheim für Frauen, für das wir Bürger spenden sollen. Oder was…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. Dezember 2020

Schrei, wenn Du kannst: Erstaunen über „Tippgeberprovision“

Wir sehen einen Sticker auf der Zeitung und denken dabei an Edvard Munch. Sein Werk „Der Schrei“ ist das bekannteste Bild des norwegischen Malers. Der Künstler selber berichtete zu seinem Motiv, dass er eine Angstattacke gehabt hatte während eine Spaziergangs am Abend, wo er glaubte, einen Schrei zu vernehmen, der durch die Natur und ihm durch Mark und Bein gegangen ist.

Was aber hat das zu tun mit der Marklerfirma Wullkopf und Eckelmann, die diesen Schrei in ihrer Reklame nachgestellt hat? Die Antwort des Spießers: Es geht hier um Geld. Viel Geld! Das bekommt jemand, der dem Immobilienmakler zu einem Geschäft verhilft und dann 10% „Tippgeberprovision“ kassieren soll. Das klingt nicht besonders viel, aber als der Makler einer Tippgeberin ins Ohr geflüstert hat, in welcher Höhe die 100% Provision liegen, die er selber kassiert, da stieß die Frau einen Schrei aus, der durch Mark und Bein ging. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. November 2020

Wer nicht alle Tassen im Schrank hat, dem hilft BILD

Wer Durst hat, der trinkt. Und wer Wissensdurst hat, der liest. Und „Für alle, die durstig nach Wissen sind“, hat BILD eine Lösung. Wir sehen im Werbebild die Studentin Martha, wie sie gerade dabei ist, ihren Durst nach Wissen zu stillen: Mit einer Tasse in der Hand, in der vermutlich Kaffee ist. Oder Tee. Oder heiße Schokolade Oder gar nichts.

Was hat Alfons aus dieser BILD-Werbung gelernt? Der Spießer weiß nun: Wenn er eine BILD-Tasse bestellt, dann kann er daraus trinken und seinen Durst nach Wissen stillen.

Das entspricht im übrigen auch dem Volksmund, welcher spricht: Wer dumm ist, der hat ein Porzellan-Defizit. Was meint: Er hat nicht alle Tassen im Schrank.

Ob Studentin Martha ihren Durst nach Wissen durch das Lesern von BILD stillt, verrät die Protagonistin uns nicht. Und Spießer Alfons ist sich sicher: Die junge Dame hat bestimmt Geld dafür bekommen dafür, dass sie in der BILD-Werbung auftritt. Und weil sie ja vermutlich auch weiterhin zur Uni geht, wird sie das BILD-Honorar wahrscheinlich als Schmerzensgeld verbucht haben – wenn Sie wissen, was Alfons damit sagen will.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. November 2020