Investigativer Journalismus von BILD – mit Pointe am Fuße

Wenn die Deutsche Nationalhymne vor einem Spiel unserer Kicker-Elf gespielt wird, dann haben die Spieler den Text auf den Lippen – einige mehr, einige weniger. Und das Bekenntnis lautet: „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland! Danach lasst uns alle streben, brüderlich mit Herz und Hand!“

aus: BILD ONLINE

Dieser Text stammt von dem Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874). Und die BILD-Zeitung hat in Vergangenheit häufig darauf geachtet, welcher Spieler seine Lippen  dazu bewegt und welcher nicht. Und auf den Dichter kommt Spießer Alfons gleich noch einmal aus gegebenem Anlass zurück. So weit, so gut.

Casus Belli:  Der Inhalt der Strophe unserer Nationalhymne korrespondiert nach Meinung von Spießer Alfons inhaltlich nicht mit dem, was die BILD-Zeitung online mit zwei DFB-Stars veranstaltet hat: Weil beide Spieler ein Handy in der Hand haben, werden sie von der Redaktion öffentlich bloßgestellt und denunziert mit dem Hinweis auf einen „Disziplin-Rückfall“ – siehe die Abbildung!

Donni, donni aber auch, das ist wirklich eine Disziplinlosigkeit sondergleichen! Diese Enthüllungfotos eines BILD-Paparazzo sind ja noch bedeutungsvoller für den deutschen Nationalfußball als das Werbefoto von Mesut Özil für den türkischen Staatschef Erdogan!

Aber zurück zu August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Dem Dichter wird auch ein anderes Wort zugeschrieben, das in den deutschen Zitatenschatz eingeflossen ist und also lautend: „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“

Doch die Pointe folgt am Fuße und entlastet die Redaktion. Denn BILD schreibt nicht, dass die Handys ein „Disziplin-Rückfall“ sind, sondern: „Diese Fotos sind ein Disziplin-Rückfall“! 🙂 🙂 🙂

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. September 2018

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