Werbung für Nahrungsergänzungsmittel ist genauso unnötig wie das Schlucken von Nahrungsergänzungsmitteln. Jedenfalls bei uns in Europa, denn was der Mensch hier mit normaler Nahrung aufnimmt, bedarf keiner pauschalen Ergänzung durch die Pharmaindustrie. Und genau das zeigt auch der Hersteller Pfizer an – jedenfalls indirekt.
Wir lesen, was die Protagonistin in einer Anzeige von Pfizer sagt, nämlich: „Für mich fast wie ein inneres Schutzschild.“ Und warum lächelt die Frau dabei? Sie sagt Lächerliches, nämlich dass es eben nur „fast“ ein „inneres Schutzschild“ ist. Und „fast“ bedeutet „beinahe“, was jeder, der beim Schießen fast in die Zwölf getroffen hat, bestätigen wird.
Spießer Alfons erinnert in diesem Zusammenhang an den berühmten Spruch aus dem Volksmund: „ein bisschen schwanger geht nicht“.
Aber der Unfug in der Pfizer-Annonce geht weiter. Wir lesen: „Entdecken Sie die komplette Fokus-Serie exklusiv in Ihrer Apotheke oder unter centrum-online.de“. Da fragt sich der Spießer einerseits: Wieso „Ihrer“ Apotheke? Gilt das nicht auch für andere Apotheken? Und wenn man das genauso auch online „entdecken“ kann, dann ist die Entdeckung in der Apotheke keinesfalls „exklusiv“ wie angezeigt.
Für den Textdichter hier eine Abbreviatur, die er sich hinter die Ohren schreiben sollte: D. b. d. d. h. k. P.!
Lieber Herr Dzubilla, diese Anzeige ist noch in einer weiteren Hinsicht peinlich. Der Texter kennt nämlich offensichtlich nicht den Unterschied zwischen DAS Schild und DER Schild. Die Dame hat nämlich (fast) eine innere Hinweistafel (vielleicht ein Verkehrsschild?), aber auf keinen Fall etwas, was sie (fast) innerlich vor Angriffen oder Gefahren rüstet oder wappnet. Sonst müsste der Satz nämlich „Für mich fast wie ein innereR Schutzschild“ lauten. Mit freundlichen Grüßen, Stefan Frerichs
Ups – da können Sie mal sehen, wie flüchtig ich Anzeigen lese, lieber Herr Frerichs! Danke schön für Ihren sachdienlichen Hinweis! 🙂
Der Spießer wird ja wohl schon einmal davon gehört haben, dass es beispielsweise ratsam ist, mangels Sonnenbestrahlung der Haut im Winter, das zum Leben notwendige Vitamin-D3 als Supplement einzunehmen.
Und das ist nicht frei verkäuflich, sondern es kann nur von einem Arzt verordnet werden.
… das gilt wohl nur für apothekenpflichtige Präparate mit hoher Dosierung.
…weil eben nur ein Arzt feststellen kann, ob ein Vitamin-D3-Mangel tatsächlich vorliegt.