Kategorie-Archiv: Aufgespießte Werbung

McDonald’s: Wie doof ist das denn?!

Heute hat der spießige Vater seine Familie zum Mittagessen eingeladen, ist mit Frau und Kind zu einem amerikanischen Gourmet-Tempel gefahren. Genauer: zu McDonald’s. Denn Alfons hatte in seiner Tasche noch drei Gutscheine aus dem Monopoli-Spiel, für die er wahlweise Eis, Pommes oder Cappuccino bekommen sollte. War aber nix.

Der Grund: Spießer Alfons hatte mal wieder nicht das Kleingedruckte in der Werbung gelesen. Denn: „Einlösbar bis 18. 01. 2017“ steht auf den Gutscheinen gedruckt. Und heute ist der 19. 01. 2017. Die Beschränkung ist ziemlich albern, denn die „Gewinne“ darüber – siehe Abbildungen! –  kann man bis zum Sommer dieses Jahres einlösen.

Gewinne, die zu Nieten wurden

Und weil der Spießer sich über McDonald’s geärgert hat, erzählt er Euch, was er dort auf der Toilette als Fake-News gehört hat: Im kommenden Jahr sollen im Dschungel-Camp von RTL die Prüfungen härter werden: Statt Känguru-Penis, Rattenschwänze und Kakerlaken müssen die Kandidaten einen Big Mac essen, jawohl! Das wird umso schwieriger, weil man nicht reinbeißen darf, sondern man muss das Ding in einem Stück in den Mund stopfen und in 30 Sekunden gegessen haben.

Spießer Alfons hat das heute bei McDoof schon mal probiert und muss sagen: Man is(s)t dabei ziemlich sprachlos.  

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Januar 2017

Neues aus dem Dschungel: HORIZONT über Pick up!, Maden, Tri Top, Kakerlaken & McDonald’s

Das Dschungelcamp von RTL unter dem Claim: „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ ist ein willkommenes Thema für die Boulevardpresse. Und laut Angabe von HORIZONT, der Zeitung für Marketing, Werbung und Medien, hat das Trashformat gute Quoten, weshalb auch HORIZONT aus dem Dschungel berichtet.

Abb: HORIZONT ONLINE

Erstaunlich für Spießer Alfons ist: Die Fachzeitung HORIZONT überschlägt sich online förmlich, um seine Leser über die Menschen, Maden und Kakerlaken im Dschungel von Australien zu informieren – siehe die nebenstehende Abbildung!

Was soll dieser Hype der Redaktion bezwecken? Werbung für RTL? Klar. Aber warum so intensiv…? Möchte Chefredakteur Volker Schütz vielleicht eingeladen werden ins nächste Dschungelcamp…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Januar 2017

Eine schräge Aktion von Vodafone

Was ist denn das nun wieder für ein Quatsch?! In seinem Briefkasten fand der Spießer eine Karte von Vodafon. „Wichtige Information“  steht darauf, Und dann ist da ein Stempel auf der Karte mit dem Hinweis: „Wiederholter Zustellversuch Ausg. 05. Jan. 2017 Abt:“. Und in dem Stempel ist ein handschriftliches Kürzel.

Aaaber: Der Stempel ist genauso gedruckt wie das Kürzel. Und das Datum 05. Jan. 2017 ist ein Witz, weil die Karte am 18. Jan. 2017 zugestellt worden ist.

Um es kurz zu machen: Absender Vodafone Kabel Deutschland hat sich diesen schmierigen Trick einfallen lassen, damit die Empfänger der Karte dort möglichst umgehend anrufen sollen. Es geht dabei um Telefon- und Internetanschlüsse mit Breitbandkabel, die das Unternehmen verkaufen will  – siehe die Abbildungen!

Wie schrieb doch schon der berühmte Dichter Nebel per Kabelanschluss ins Internet? Er schrieb: „Wer andere verarschen will, ist selbst ein Loch!“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Januar 2017

Guter und schlechter Geschmack bei einer Tasse Kaffee

Gibt es eigentlich Kaffeeplantagen in Italien? Dem Spießer wäre es neu, dass im Land, wo die Zitronen blühen, auch Kaffee geerntet wird. Und weshalb Alfons ich wundert über die Headline einer LavAzza-Anzeige, die da lautet: „Ein echt italienischer Kaffee bietet mehr als nur Geschmack“ – siehe die Abbildung!

Als Kaffeetrinker will der Spießer eigentlich nur Geschmack. Allerdings wäre ihm das Versprechen „Geschmack“ zu wenig, denn bekanntlich gibt es nicht nur guten, sondern es gibt auch schlechten Geschmack. Was genauso für der Werbung zutrifft, die für das koffeinhaltige Heißgetränk veranstaltet wird.

Und der Spießer las das Kleingedruckte in der LavAzza-Annonce, um zu erfahren, was „ein echt italienischer Kaffee“ denn mehr bietet „als nur Geschmack“. Der Textdichter hat das wie folgt beschrieben:

„Entdecken Sie die Einzigartigkeit von Lavazza Espresso und Caffè Crema – und erleben Sie mit jeder Tasse Kaffee einen ganz besonderen Moment.“

Wie dieser ganz besondere Moment ausschaut, erleben wir im Bilde der Anzeige: Es schaut nach einer Katastophe aus. Und der Spießer fragt Euch: Möchtet Ihr einen solchen Moment wirklich mit jeder Tasse Kaffee erleben…?

Wenn wir dann einen Seitenblick auf George Clooney werfen, der im selben Moment entspannt eine Tasse Nespresso an die Lippen setzt mit dem Claim: „Nespresso What else?“ und der Headline: „9 Buchstaben für ‚unvergleichlich’“, dann sagen wir uns: Das zeugt nicht nur von gutem Geschmack, sondern auch von Genuss! Und der Spießer sagt sich außerdem: So einfach und ansprechend kann gute Kaffee-Werbung sein. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Januar 2017

Dove und im Himmel ist wieder mal Jahrmarkt

Gerade hatte Alfons von einer Alcina-Gesichtscreme berichtet, die den Töchtern Evas mit wärmender Cashmere-Wolle das Antlitz wärmt. Und nun fand der Spießer schon wieder ein Kosmetik-Produkt mit Cashmere. Oder genauer: Kaschmir, was allerdings dasselbe ist nur in anderer Schreibweise. Und dieses Produkt ist nicht nur für das Gesicht, sondern für den „Body“, und stammt von Dove – wenn Ihr bitte mal einen Blick auf die Warenprobe werfen wollt!

Und was lest Ihr dort unter „Derma-Spa“? Richtig: „kaschmir gefühl“. Dieses ist die falsche Schreibweise von Kaschmir-Gefühl. Und was das bedeutet, steht darunter kleingedruckt: „Wohlfühl Body Lotion für gestärkte Haut, so weich wie Kaschmir“. Was heißt: In dieser Lotion ist überhaupt kein Kaschmir wie im Alcina-Töpfchen, sondern es ist nur ein Gefühl wie weiche Wolle. Na toll. Das ist wie Erdbeerjoghurt, in dem gar keine Erdbeeren sind, sondern nur ein Geschmack wie nach Erdbeeren.

Aber die doofe Lotion Dove-Lotion  ist ja auch nur „für gestärkte Haut“, also nicht für geschwächte. Und was ist „gestärkte Haut“? Wir lesen: „sehr trockene Haut“. Und dafür bekommt die Hirnhaut, bzw. was darunter liegt, eben das „kaschmir gefühl“ oder was…?.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Januar 2017

Knallharte Geschäfte mit Kindern und dem Mitleid von Kunden

Eltern haben es schon mehrfach erkennen müssen: Wer ein Baby oder Kind im Windelalter hat und keine Pampers kauft, der lässt indirekt ein Kind sterben. So jedenfalls entnimmt der Spießer es der Werbung dieses Unternehmens und hat in Vergangenheit schon mehrfach darauf hingewiesen, wenn Ihr z. B. mal hier schauen wollt!

Anzeige von Pampers

Und nun wird diese Werbung noch perfider: Nicht mehr die Eltern, die Pampers kaufen, retten Leben, sondern die Kinder, die dieses Produkt verwenden, helfen Leben zu retten – siehe die Abbildung! Dazu heißt es im Kleingedruckten „Babys tun etwas Großartiges: Sie helfen, Leben zu retten, einfach indem sie Pampers Windeln tragen.“

Sollte Euer Baby also nicht in eine Pampers Windel kacken, dann tut es auch nichts Großartiges. Also erklärt das bitte Eurem Säugling, damit er nachts ruhig durchschlafen kann!

Auch beim Netto Marken-Discount hat man sich etwas Mitleidiges ausgedacht: Werbung mit Peter Maffay und Tabaluga. Und: „Vom Erlös der Tabaluga-Exklusivmarken-Produkte unterstützt Netto Marken-Discount benachteiligte Kinder“ – siehe die Anzeige!

Anzeige von Netto

In welcher Höhe von den Erlösen benachteiligte Kinder unterstützt werden, verschweigt das Unternehmen in seiner Anzeige. Und die Wahrheit ist: Nicht Netto unterstützt benachteiligte Kinder, sondern die Käufer der Tabaluga-Produkte tun das, indem sie bei Netto brutto zahlen. Und wer verdient am Verkauf der Tabaluga-Produkte und bekommt außerdem eine Spendenquittung zur Vorlage beim Finanzamt…? Aber genau!

Früher einmal, da war solche gefühlsbetonte Werbung, die sich an das Gewissen der Konsumenten richtet, verboten. Weil der Gesetzgeber der Meinung war: Kunden sollten beim Konsum mit klarem Kopf entscheiden und nicht mit dem Herzen, sprich mit dem Gedanken, etwa Gutes zu tun.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Januar 2017

Real: Bei weh&vau weiß man es nicht so genau!

weh & vau berichtet online: „Wie Real versehentlich einen Viral-Hit landet“ und macht sich lustig über den „Tag der Jogginghose“  – wenn Ihr das bitte mal selber nachlesen wollt, liebe Freunde der Werbung!

Abb: w&v

Was Autorin Gabriella Maria Bassu aber nicht geschnallt hat: Der Supermarkt hat vermutlich absichtlich einen Viral-Hit gelandet. Denn: Kurz vor dem Event hat real,– eine Jogginghose im Angebot. Und € 25.00 für so eine Allerweltshose sind kein Schnäppchen, sodass der Markt den Preis für den Sekt vermutlich in seinen „Tag der Jogginghose“ reingerechnet hat. 😉

Zur Information für alle Sekttrinker: Für so eine alkoholhaltige Brause bezahlt real,– im Einkauf vielleicht gerade mal 2 Euro. Aber das weiß die Schreiberin Gabriella Maria vermutlich gar nicht, weil sie möglicherweise selber nur den Schampus der berühmten Witwe trinkt oder Erdinger Weißbier. 😉 Und deshalb wollen wir ihr das reale Versehen verzeihen.

Fazit: Kunden in den Laden zu locken mit einem Einsatz von zwei Euro, das ist für den Markt ein guter Return on Investment, zumal die Werbung via Facebook keinen Cent gekostet hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Januar 2017

Wärmende Wolle in der Gesichtscreme für den Winter

Cashmere, auch bekannt als Kaschmirwolle, ist eine äußerst feine, weiche und teure Naturfaser, die gewonnen wird aus dem Unterfell der Kaschmirziege, welche im Himalaya lebt aber auch in anderen Teilen der Welt gezüchtet wird. Größter Produzent für Kaschmirwolle ist China.

Abb: Spießer Alfons

Und nun werft bitte Euer Augenmerk auf die nebenstehende Anzeige von Alcina, wo „Cashmere Gesichtscreme“ angeboten wird! Und das Kleingedruckte im Werbetext ist so bemerkenswert, dass Spießer Alfons es Euch einfach zur Kenntnis bringen muss. Vernehmet also die Worte des Konsumpoeten und also lautend:

„’Du tust mir nicht gut’, sagte die Haut ganz trocken zum Winter – seitdem herrscht Eiszeit. Zum Glück gibt es Cashmere Gesichtscreme – mit edlem Cashmere-Extrakt. Für Ihre trockene Winterhaut.“

Eigentlich muss man dieser Fabel nichts mehr hinzufügen, zumal das Model im Werbebild allen Leserinnen mit dem Ziegenbaby symbolisch einen Bären aufbinden möchte.

Apropos Bären aufbinden: Wie Spießer Alfons aus dem werbefachlichen Untergrund erfahren haben will, wird Alcina im Sommer eine neue Gesichtscreme auf den Markt bringen: „Eisbärfell Gesichtcreme“ zur Kühlung der heißen Sommerhaut.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Januar 2017

Über Schönheitswettbewerbe in der Werbung: Der große Mumpitz mit dem „Kreativradar“

Eine der hohlsten Angelegenheiten in der Werbung und ihrer Fachpresse ist das sogenannte „Kreativradar“, das der Leser in HORIZONT findet. Dort werden Werbeagenturen gerangreiht nach ihren Erfolgen bei Schönheitswettbewerben, im Branchenjargon „Creative Contests“ genannt. Dabei entsteht dann übers Jahr eine Hitparade der angeblich kreativsten Agenturen, was eine echte Luftnummer darstellt. Dagegen ist die Rangreihe bei jeder Wahl zu einer „Miss Kuhdorf“ seriöser.

Bärbel Unckrich hat eine „Sensation“ entdeckt – donni, donni aber auch! (aus: HORIZONT)

Ein Gleichnis: Wir kennen alle die Buch-Bestseller-Listen in den Medien. Die Reihenfolge der Erfolgsbücher ergibt sich aus den Verkaufserfolgen der Werke. Und nun stellt Euch mal vor, ein Medium macht eine neue Rangliste der Bücher, und zwar nach der Kreativität des Inhaltes und worüber diverse Juroren im In- und Ausland abgestimmt haben.

Lacht nicht, liebe Lesergemeinde, denn so ähnlich ist es beim „Kreativradar“: Die Agenturen werden nicht nach ihrem Erfolg am Point of Sale gelistet, sondern am Point of Nail, um nur mal den Nagel-Wettbewerb des ADC als Exempel für Werbewettbewerbe anzuführen. Und die Juroren, die über die Kreativität deutscher Werbung entscheiden, stammen aus aller Herren Ländern, obwohl deutsche Werbung gar nicht in Cannes wirken soll, sondern in Bad Cannstatt und von einem Engländer oder Japaner nur schwerlich beurteilt werden kann. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. Januar 2017

Reiner Calmund: Münchhausen der deutschen Werbung

Das Gegenteil von Wahrheit ist die Unwahrheit. Und für Unwahrheit gibt es eine ganze Reihe von Synonymen, die mal mehr und mal weniger hart klingen. Zum Beispiel: Lüge. Oder: Schwindel. Oder: Falschaussage. Oder: Ammenmärchen. Oder: Unehrlichkeit. Oder: Arglist. Oder: Bauernfängerei. Oder: Märchen. Oder: Bluff. Oder: Fake. Oder: Werbung. 

Werbung? Klar, denn dass in der Werbung nicht immer die Wahrheit gezeigt wird, das wissen sowohl Lieschen Müller als auch Otto Normalverbraucher aus eigener Erfahrung.

Die Einleitung zu diesem Blog-Eintrag führt zu drei Werbeeinsätzen von Reiner Calmund, der als Protagonist und Testimonial für Katjes und fluege.die Werbetrommel gerührt hat und für Möbel Brucker immer noch wirbt. Und alle diese Werbeauftritte von Fetti Calli sind der Fragen würdig, was meint: fragwürdig.

Als der „Fußballexperte, Manager und Genießer“ Reiner Calmund in der Werberolle eines Freeclimbers am Berg hing und sich Katjes Joghurt Gums in den Rachen geworfen hat, da war es jedem TV-Zuschauer klar, dass dieses ein Fake ist. Und funktioniert hat es beim Konsumenten ohnehin nicht, wie Spießer Alfons damals bereits vorab prophezeit hatte, weil Promi & Zielgruppe zusammenpassen wie Nutella & Matjes. Und weshalb die Kampagne mit dem „Leckermäulchen“ schon wenig später abgesetzt worden war. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Januar 2017