Knallharte Geschäfte mit Kindern und dem Mitleid von Kunden

Eltern haben es schon mehrfach erkennen müssen: Wer ein Baby oder Kind im Windelalter hat und keine Pampers kauft, der lässt indirekt ein Kind sterben. So jedenfalls entnimmt der Spießer es der Werbung dieses Unternehmens und hat in Vergangenheit schon mehrfach darauf hingewiesen, wenn Ihr z. B. mal hier schauen wollt!

Anzeige von Pampers

Und nun wird diese Werbung noch perfider: Nicht mehr die Eltern, die Pampers kaufen, retten Leben, sondern die Kinder, die dieses Produkt verwenden, helfen Leben zu retten – siehe die Abbildung! Dazu heißt es im Kleingedruckten „Babys tun etwas Großartiges: Sie helfen, Leben zu retten, einfach indem sie Pampers Windeln tragen.“

Sollte Euer Baby also nicht in eine Pampers Windel kacken, dann tut es auch nichts Großartiges. Also erklärt das bitte Eurem Säugling, damit er nachts ruhig durchschlafen kann!

Auch beim Netto Marken-Discount hat man sich etwas Mitleidiges ausgedacht: Werbung mit Peter Maffay und Tabaluga. Und: „Vom Erlös der Tabaluga-Exklusivmarken-Produkte unterstützt Netto Marken-Discount benachteiligte Kinder“ – siehe die Anzeige!

Anzeige von Netto

In welcher Höhe von den Erlösen benachteiligte Kinder unterstützt werden, verschweigt das Unternehmen in seiner Anzeige. Und die Wahrheit ist: Nicht Netto unterstützt benachteiligte Kinder, sondern die Käufer der Tabaluga-Produkte tun das, indem sie bei Netto brutto zahlen. Und wer verdient am Verkauf der Tabaluga-Produkte und bekommt außerdem eine Spendenquittung zur Vorlage beim Finanzamt…? Aber genau!

Früher einmal, da war solche gefühlsbetonte Werbung, die sich an das Gewissen der Konsumenten richtet, verboten. Weil der Gesetzgeber der Meinung war: Kunden sollten beim Konsum mit klarem Kopf entscheiden und nicht mit dem Herzen, sprich mit dem Gedanken, etwa Gutes zu tun.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Januar 2017

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert