Schlagwort-Archiv: Spießer Alfons

Miele: Paarweise Fragezeichen

Eine Anzeige von Miele. Wir sehen zwei Hände, die unter einer Bettdecke hervorragen. Und in den Händen erkennen wir zwei Croissants. Auf dem Laken davor stehen zwei Tassen Cappuccino. Und wir lesen: „Miele. Für das, was wir besonders lieben. Auf Knopfdruck das perfekte Paar.“ Das wirft natürlich eine Frage auf, und zwar: Was will uns der Werbedichter damit sagen?

Wenn Miele für das ist, was wir besonders lieben, und Croissant & Cappuccino die Objekte unserer Liebe sind, dann bekommt man mit dem abgebildeten „Aktionsmodell CM6 BlackEdition“ das perfekte Paar, und zwar auf Knopfdruck…?

Aber was ist „das perfekte Paar“? Das Paar im Bett? Die beiden Croissants? Die beiden Cappuccini? Oder ein Croissant & Cappuccino…?

Wenn das „Aktionsmodell CM6 BlackEdition“ nicht nur Cappuccini macht, sondern auch Croissants backen kann, dann wäre die Anzeige zumindest sachdienlich.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. August 2017

Werbung kann man auch streichen

Die Botschaft auf einem Plakat muss der Konsument im Vorbeigehen wahrnehmen können. Und nicht nur das, sondern er muss die Kommunikation auch sofort kapieren. Wortspielereien und bildliche Metaphern sollte der Plakatgestalter möglichst vermeiden, wenn sie nicht ad hoc zu „durchschauen“ sind. Klar, all das sind Binsenweisheiten, aber diese Weisheiten gehen häufig in die Binsen.

Liest auf Mustermann auf einem Plakat den Hinweis „Frisch gestrichen“, dann denkt sie zunächst mal an Farbe und Pinsel und weniger an Fett und Messer. Und sieht sie dazu einen Salat, dann fragt sie sich womöglich, ob der vielleicht frisch vom Speiseplan gestrichen wurde.

Scherz beiseite! Aber warum, um alles in der Werbewelt, schrieb der Textdichter auf dem Rama-Plakat nicht: „Frisch bestrichen“?! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. August 2017

Und wie pleite ist Boris außerhalb von England?

Spießer Alfons spießt die Werbung auf und kommt in diesem Zusammenhang auf Boris Becker zu sprechen. Denn auch der hat mit Werbung zu tun. Sehr viel sogar. Weil der Löwenanteil des Geldes, das der Tennisspieler im Laufe seines Lebens kassiert hat, aus der Werbung stammt. Und wenn die BILD-Zeitung heute berichtet: „So pleite ist Boris in England“, dann stellt sich für Spießer Alfons die Frage: Und wie pleite ist Boris in der Schweiz?

Es muss nicht die Schweiz sein, denn es gibt auch andere Länder, wo Reiche und Superreiche ihre Kohle bunkern. Und deshalb glaubt der Spießer nicht, dass wir uns Sorgen um Boris machen müssen, was seine Finanzen betrifft. Sein Problem könnte höchstens sein, dass der Tennisspieler sein Geld aus dem Ausland nicht holen kann, um damit seine Verbindlichkeiten in Deutschland zu begleichen. Denn dann müsste er ziemlich verbindlich erklären, ob der Fiskus daran auch beteiligt wurde.

Das ist natürlich reine Spekulation des Spießers. Aber in den Augen von Alfons ist es schier unmöglich, innerhalb weniger Jahre als „mittellos“ dazustehen, wenn man ein Star der Werbung gewesen ist und dabei über 100 Millionen Euro dabei kassiert hat. Und die Pleite in England führt dazu, dass Boris Becker im Lande von Queen und Wimbledon bald schuldenfrei ist.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. August 2017

Wie der Edeka-Händler die Pfirsiche in Form bringt

Schon seit einigen Jahren können wir nicht nur runde Pfirsiche im Supermarkt kaufen, sondern auch platte. Den Plattpfirsich, den man auch Tellerpfirsich nennt, gab es in China schon vor rund 200 Jahren. Und im Jahre 2017 nach Christi Geburt kommt der Konsumpoet von Edeka mit dem Wort: „Unsere Pfirsiche sind nicht platt, sondern liebevoll in Form gebracht.“ Und der Anzeigenleser fragt sich: Was will der Werbedichter uns damit sagen…?

Im Bilde der Edeka-Anzeige sehen wir Plattpfirsiche. Die waren scheinbar noch nicht platt, als sie vom Obstbauern an Edeka geliefert wurden, sondern die Pfirsiche waren rund. Und sie wurden dann von Edeka liebevoll in die Pfannkuchenform gebracht. Wie das…?

Wenn Alfons mal spießig vermuten darf: Der Edeka-Kaufmann hat sich auf die Pfirsiche gesetzt und sie mit breitem Hinterteil liebevoll in Form gebracht!

Wenn Ihr die Vermutung des Spießers für platt halten solltet, liebe Freunde der Werbung, dann kann Alfons nur entgegnen: Die Headline der Anzeige ist es auch.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. August 2017

Werbetrommel: Was ist das Gegenteil von schlau?

Eigentlich soll die Werbung ja die Fragen von uns Konsumenten beantworten, bevor wir diese überhaupt gestellt haben. Nicht selten jedoch ist es die Werbung selber, die Fragen aufwirft. Und dann steht der Verbraucher vor dem Nichts. Zum Beispiel ratlos vor einem Regal im SB-Markt mit der Frage: Nehme ich Persil? Oder lieber Spee?

Als Spießer Alfons in ebendieser Situation gestanden und sich die besagte Frage gestellt hatte, da gab er sie gedanklich weiter an den Werbetexter und wollte wissen: „Warum Persil?“ Antwort des Textdichters: „Bringt den Sommer in die Trommel“ – siehe die Anzeige links!

Und dann die Frage in die andere Richtung: Warum Spee? Die Antwort kam von einem Fuchs, den wir auch schon kennen aus der Werbung der Bausparkasse Schäbisch Hall. Und Meister Reineke hat die folgende Begründung geliefert: „Das ist die schlaue Art zu waschen!“ Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. August 2017

Reklame zur Analyse von Blähungen

Ecom macht „EXTREM scharfe Geräte – zu scharfen Preisen“. Und wer nicht weiß, was das für Geräte sind, der wird durch die Abbildung informiert: Ecom macht Geräte, mit denen eine Frau störende Körperbehaarung beseitigen kann. Und deshalb ist die Darstellung der Frau im Bikini mit dem Enthaarungsgerät zu ihren Füßen durchaus passend.

Aber im selben Inserat sehen wir auch noch ein „Kompakt-Abgasanalysegerät“. Und das wirft natürlich Fragen auf. Zum Beispiel: Welche Abgase sollen damit analysiert werden? Vielleicht Flatulenzen, also Darmgase…?

Im letzteren Fall fragt sich der spießige Anzeigenleser, warum sich die Protagonistin für die Annonce bis auf die Unterwäsche ausziehen musste. Dient das der Verbraucherinformation? Oder dient es der Selbstbefriedigung des männlichen Werbegestalters…?

Fragen über Fragen. Auf jeden Fall dient diese Reklame dem Deutschen Werberat, denn der will ja schließlich auch beschäftigt werden. Und was gibt es Schöneres als der Anblick einer jungen Frau in Slipp und BH?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. August 2017

Wie ein Branding zur Brandmarkung von VW wird

Bei Volkswagen, so ist ja bekannt, haben sich in Vergangenheit einige Schweinereien zugetragen, wenn wir an die Sauerei mit der Abgasmanipulation denken und an mögliche Kartellabsprachen mit Wettbewerbern. Für Sport1 war das ein Grund, den Autohersteller zu brandmarken, will meinen, zur Sau zu machen.

Das abgebildete Sparschwein hat der Spießer in einem Supermarkt gesehen. Und weil Alfons es sich nicht vorstellen kann, dass dieses tierische Branding ohne Zustimmung von Volkswagen erfolgt sein kann, überlegt der Spießer, was die Marketingstrategen sich wohl dabei gedacht haben, als sie hier ihr Markenrecht auf einem Borstenvieh verliehen haben.

Klar, es könnte sein, dass VW mit dem Sparschwein symbolisch andeuten will, dass der Konzern sparen muss, um Strafgelder zu zahlen für die Sünden dummer Führungskräfte. Aber dass damit auch ein freundliches Schweinchen von Sport1 beschmutzt wird, das muss ja nun wirklich nicht sein, oder?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. Juli 2017

Natürliches Wunder im Bilde der Werbung

Katja Ebstein hat es uns schon vor vielen Jahren vorgesungen: „Wunder gibt es immer wieder“. Und solche Wunder gibt es ganz besonders häufig in den Bildern der Werbung – jeden Tag aufs neue. Das ist nicht verwerflich, denn Wunder gibt es schließlich auch in der Bibel, wo Jesus das Wasser in Wein verwandelt hat. Und ein vergleichbares Wunder seht Ihr im Bilde der nebenstehende Anzeige.

Wir lesen: „Das reine Wunder der Natur“ und sehen einen Bach, der Angaben des Konsumpoeten „unberührt seit Jahrtausenden“ ist. Dass es in der heutigen Zeit so etwas überhaupt noch gibt, grenzt nicht nur an ein Wunder, nein, es ist in der Tat ein Wunder!

Was Spießer Alfons natürlich gern wissen will: Wo finden wir diesen Bach, aus dem das Wasser in Flaschen gefüllt und als „Vilsa“ in den Handel gebracht wird? Und: Wenn sich die Junge Dame im Werbebild, die offenbar unerkannt bleiben möchte, in dem Wasser die Hände wäscht, bevor es in die Flaschen gefüllt wird, ist dieses Wasser dann immer noch unberührt…?

Spießer Alfons bittet um sachdienliche Angaben des Herstellers!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Juli 2017

Welche neuen Wege findet Facharzt Holger…?

Spießer Alfons hat eine private Krankenversicherung. Und nun hat er eine Anzeige gesichtet mit dem Absender: „Ihre privaten Krankenversicherer“. Da hat sich der spießige Versicherungsnehmer natürlich angesprochen gefühlt und gelesen: „Für unsere Gesundheit findet Facharzt Holter neue Wege. Wir sagen danke.“ Und das wirft Fragen auf und also lautend:

Für wessen Gesundheit findet Facharzt Holger angeblich neue Wege? Betrifft es die geschäftliche Gesundung der privaten Krankenversicherer? Die jedenfalls sagen „danke“.

Spießer Alfons kennt den Facharzt Holger nicht und weiß demzufolge auch nicht, in welchem Fach der Herr Doktor behandelt. Da er neue Wege findet, handelt es sich vermutlich um einen Urologen, der künstliche Darmausgänge legt. Was aber eine weitere Frage aufwirft, und zwar, warum führen die Wege des Facharztes Holger durch das Dichicht eines Waldes? Sucht er dort eventuell nach Heilkräutern…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Juli 2017

Totes Holz stapelt sich in der Ecke eines Supermarktes

Benötigt jemand von Euch eigentlich noch ein gedrucktes Telefonbuch und/oder Gelbe Seiten in Buchform? Spießer Alfons braucht beides schon seit Jahren nicht mehr, denn wenn er eine Telefonnummer sucht oder eine Firma, dann googelt er danach. Umso mehr fiel Alfons der riesengroße Stapel von Telefonbüchern ins Auge, über den er in einem Supermarkt gestolpert ist. Die Kunden sollen diese Bücher mitnehmen? Es sieht nicht danach aus, dass hier ein reichlicher Zugriff stattgefunden hat.

Einer braucht die Bücher auf jeden Fall, nämlich der Verlag, der an den Anzeigen verdient, die in diesen Büchern veröffentlicht werden. Wenn der Spießer dort eine Anzeige geschaltet und bezahlt hätte und dann vor diesem Stapel Bücher steht, dann wäre er sehr, sehr nachdenklich geworden und würde seinem Geld nachweinen.

Spießer Alfons meint, das Telefonbuch hat sich im digitalen Zeitalter erübrigt. Oder es erscheint in einer tatsächlichen Bedarfsauflage, die sich dann nicht in einem Supermarkt stapeln muss. Denn was passiert mit diesen Büchern und der Werbung, die darinnen veröffentlicht wird…?

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Juli 2017