Kategorie-Archiv: Medienkritik

Wie können die Gewinner einer Wahl die Verlierer sein…?!

Das Verlierer- Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL hat Angela Merkel (CDU) und Martin Schulz (SPD) als „Verlierer“ tituliert. Der Spießer versteht das nicht. Wieso sind die beiden Parteien, die am meisten Stimmen der Wähler bekommen haben, denn Verlierer…?

Eine Metapher: Wenn die beiden Spitzenvereine der Bundesliga aus dem letzten Jahr auch in diesem Jahr wieder an der Spitze der Tabelle stehen, aber in dieser Saison weniger Zuschauer in den eigenen Stadien gewesen sind – sind diese Top-Teams nach Meinung der SPIEGEL-Reaktion dann auch Verlierer…?

Oder die Erklärung, warum  Spießer Alfons eingangs den SPIEGEL als Verlierer-Nachrichtenmagazin bezeichnet hat: DER SPIEGEL hat im Jahr der vorletzten Bundestagswahl mehr Exemplare verkauft als in diesem Wahljahr, hat also in der Gunst der Zeitschriften-Wähler verloren. Wie fühlt sich die Redaktion, wenn sie als Verlierer bezeichnet wird mit der Frage: Wen erreicht das Magazin jetzt noch und was kann die Redaktion überhaupt noch bewirken mit ihrer Berichterstattung?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Dezember 2017

BILD-Zeitung: Geschäft mit Briefmarken für Dummies

Briefmarkensammler, auch Philatelisten genannt, haben schon lange erkannt: Beim Sammeln von Postwertzeichen verdienen nur zwei, nämlich die Post und der Briefmarkenfachhandel. Das Sammeln von Briefmarken ist eine Leidenschaft. Und der Sammler, der seine „Schätze“ dann später mal bei einem Händler verkaufen will, der muss dann schmerzhaft erkennen: Es war eine Leidenschaft, die Leiden schafft. Weil ein Sammler mit Briefmarken kein Geld mehr verdienen kann; und die Preise im Michel-Katalog sind Mondpreise. Kurzum: Briefmarken der Deutschen Post aus den vergangenen 70 Jahren sind zum Teil weniger wert als der Preis, der auf den Marken aufgedruckt ist.

Und dann gibt es noch einen Verlag, der aktuell ins Briefmarkengeschäft mit eingestiegen ist: Axel Springer mit der BILD-Zeitung. Die Bouelevard-Postille bietet ihren Lesern „11.111 Bögen exklusiv mit Anpfiff für das Briefmarekn-Wunder von Bern“ – siehe die Abbildung! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Dezember 2017

Kann man den Humor seines Adoptivvaters erben?

„Leben ohne Humor ist witzlos“, meint Thomas Frankenfeld, der nach Angaben des Verlages seit 1982 beim Hamburger Abendblatt ist, der aber im Impressum nicht mehr geführt wird. Dafür stellt das Abendblatt den Autor in einer Anzeige zur Schau und wirbt für eine Lesung von Thomas Frankenfeld aus seinem Buch „Leben ohne Humor ist witzlos“ – siehe die Abbildung!

Und nun kommt der Witz aus dem Leben. In der Anzeige lesen wir: „Schon sein Vater hatte viel Sinn für Humor. Thomas Frankenfeld, Sohn des legendären Humoristen Peter Frankenfeld, tritt ein Stück weit das Erbe des Entertainers an.“ Das ist wohl richtig, denn der Autor ist verwandt mit Peter Frankenfeld. Nur den Humor kann er von seinem Vater nicht geerbt haben, weil er adoptiert wurde von dem Entertainer, der seine Mutter geheiratet hatte, die Schauspielerin und Schlagersängerin Lonny Kellner.

Na klar: Wenn man den Humor seines Stiefvaters auch nicht erben kann, so wirkt Humor zumindest ansteckend. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Dezember 2017

Anschlag auf Werber: Wie aus einem einzigen Plakat eine ganze Kampagne geworden ist

Werbung & Ehrlichkeit sind wie die berühmten zwei Königskinder: Sie konnten zusammen nicht kommen. Wer ernsthaft behaupten will, dass Werbung ehrlich ist, der kann auch der Überzeugung sein, dass Politiker nicht lügen und Rechtsanwälte immer nur die Wahrheit sagen. Und Provokationen gegen Menschen, Geschlechter und Berufe gibt es gerade in der Werbung zuhauf. Das vorab.

Nun hängt ein Werbeplakat im Hamburger Stadtteil Ottensen. Mit diesem Plakat wirbt die Werbeagentur Pilot für Fernet-Branca und der Headline: „Früher gab es hier ehrliche Arbeiter. Jetzt gibt es Werber.“ (Hintergrund: Der Bau eines Bürohauses, in dem auch die Agentur WWP mit Scholz & Friends residieren, war bei den Bürgern von Ottensen höchst umstritten.)

Das besagte Plakat ist ein Unikat. In Ottensen, in Hamburg, im gesamten Deutschland. Und wie ein Schatten in der Nacht wäre es auch irgendwann wieder verschwunden, ohne dass die lokale Botschaft eine Breitenwirkung erzielt oder überhaupt Spuren hinterlassen hätte.

Dann aber kamen die Werber und heulten auf. „Herabwürdigend!“, riefen sie. Und Benedikt Holtappels, Boss von GGH MullenLowe, regte sich via Facebook auf und schimpfte „Schwachsinn“ und „Vollidioten“.

Und was passierte daraufhin? Daraufhin stiegen die Medien ein – siehe zwei Abbildungen aus dem Hamburger Abendblatt! Und somit wurde aus einem einzigen Plakatanschlag ein Anschlag auf das gesamte Werbegewerbe. Ja, das Plakat führte sogar zu einer Beschwerde beim Deutschen Werberat durch Raphael Brinkert, GF Jung von Matt/Sports. Und so entstand aus dem einen einzigen harmlosen Poster eine ganze Kampagne unter dem Claim: „Life is bitter“. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. November 2017

Aller guten Teams = 2 Quatschköpfe + 1 Quotenfrau

Die Jury von „Supertalent 2017“ besteht aus dem Team Nazan Eckes, Dieter Bohlen und Bruce Darnell. Und deshalb fragt sich der Anzeigenleser: Warum sind allein Dieter Bohlen und Bruce Darnell für RTL ein „Gutes Team“…?

Die Antwort gibt Spießer Alfons: Dieses Team ist einfach unschlagbar! Es gibt wohl niemanden im gesamten TV, der so platt moderiert wie Dieter Bohlen. Und Bruce Darnell ist das absolute Highlight der Sendung. Der Spießer fragt sich: Hat der Mann tatsächlich einen Sprung in der Marmel, oder ist er ein so guter Schauspieler, der seine Rolle so spielt, dass man glauben könnte, bei dem Typ hakt es irgendwie im Oberstübchen?

Zwischen diesem „guten Team“ kann eine Frau natürlich nur als wechselnde Quotenfrau sitzen. Die Männerfreundschaft Bohlen/Darnell wird darunter nicht leiden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Oktober 2017

Wer soll die Formel 1 gewinnen – Vettel oder Hamilton…?

Die Formel 1 ist nicht nur ein Autorennen, sondern das Autorennen ist gleichzeitig Werbung für die Marken, die dort am Start sind. Das vorab.

Und nun folgende Metapher: Toni Kroos ist ein deutscher Fußballspieler, der für Real Madrid spielt. Und Arjen Robben ist ein niederländischer Fußballspieler, der für Bayern München kickt. Das zum einen.

Zum anderen: Sebastian Vettel ist ein deutscher Rennfahrer, der für Italien (Ferrari) fährt. Und Lewis Hamilton ist ein englischer Rennfahrer, der für Deutschland (Mercedes) fährt.

So, und damit die Frage des Spießers: Wenn Bayern München gegen Real Madrid spielt, wer soll dann Eurem Wunsche nach die Tore schießen und das Spiel gewinnen – Toni Kroos und Real Madrid? Oder Arjen Robben und Bayern München? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Oktober 2017

Welche Sau interessiert dieses Exklusiv-Foto?

Heute bringt die BILD-Zeitung ein „Exklusiv Foto von Hotel-Suite No 32135“ mit der Schlagzeile: „Von hier schoss der Vegas-Killer“ – siehe die Abbildung! Darauf ist die Redaktion offensichtlich wahnsinnig stolz, doch der Spießer fragt sich: Welchen normalen Menschen interessiert dieses Foto?!

Frage: Hat jemand von Euch ein Interesse an diesem Foto? Dem Spießer ist es völlig schnuppe, aus welchem Hotelfenster der Killer geschossen hat. Ob es das Zimmer- oder Klofenster des Hotels gewesen ist, das ist doch scheißegal. Alfons möchte viel lieber wissen, warum es das US-Waffengesetz immer noch erlaubt, dass Menschen sich bewaffnen dürfen und zu Killern werden.

Sollte die Redaktion von BILD für dieses Foto auch noch exklusiv viel Geld bezahlt haben, so ist jeder Dollar dafür zuviel ausgegeben. Das Geld hätte man lieber den Opfern spenden können.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Oktober 2017

„Bild“ ist der einzige Papagei am Kiosk, der Bescheid weiß

Stellt Euch vor, liebe Freunde der Werbung, ein Automobilhersteller würde eine Imagekampagne für seine Marke gestalten und schalten. Und in dieser Kampagne kommt zum Ausdruck: „Wir bringen die Innovationen, alle anderen Autohersteller kopieren unsere Ideen.“ Wobei das nicht nur ein Autohersteller sein könnte, der so etwas behauptet, sondern auch ein Produzent von Handys, Computern oder sonst was. Oder der Verlag einer Tageszeitung.

So etwas wäre eine eigene Profilierung unter Herabsetzung aller Wettbewerber. Und ohne Beweisführung so albern wie ein sprechender Papagei, dessen Stimme im TV-Spot synchronisiert wurde.

Die neue Imagekampagne der „Bild“-Zeitung ist der Grund für die Eingangsbemerkung des Spießers: Hier wird mit mit Hilfe von Papageien zum Ausdruck gebracht, dass „Bild“ offenbar die einzige Zeitung ist, die Bescheid weiß, und dass alle anderen Medien nur nachplappern, was „Bild“ vorgeplappert hat.

Die Metapher im Werbebild hinkt natürlich wie ein einbeiniger Ara. Denn auch die „Bild“-Redaktion, die angeblich Bescheid weiß, wird symbolisiert durch einen Papagei. Tipp des Spießers an die Werbeagentur Jung v. Matt: Nehmt als Synonym für „Bild“ doch besser einen Pfau!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. September 2017

Jan Böhmermann und sein Scher(t)z zur Meinungsfreiheit

Jan Böhmermann

Jan Böhmermann ist Satiriker. Und Satiriker teilen bekanntlich gerne aus. Einstecken dagegen tun sie nicht ganz so gern. Wie auch der Herr Böhmermann, der ein Schmähgedicht gegen Erdogan verfasst und veröffentlicht hat, mit welchem er den Türken bewusst verletzten wollte. Was auch von Frau Merkel so erkannt und gesagt wurde. So weit, so gut.

Und nun? Nun lässt besagter Herr Böhmermann über seinen Rechtsanwalt Christian Schertz professoral verlauten, dass er überlegt, Angela Merkel zu verklagen, weil die Kanzlerin sein Erdogan-Gedicht als „Schmähgedicht“ bezeichnet hat, das „bewusst verletzend“ ist. Wozu Spießer Alfons gern gewusst hätte: Mit welchem Recht eigentlich, Herr Böhmermann, wollen Sie Frau Merkel möglicherweise verklagen? Vielleicht mit dem Recht auf Eigenwerbung, die Sie damit in den Medien für sich betreiben möchten…?

Angela Merkel hat sich geäußert mit ihrem verbrieften Recht aus Artikel 5 GG. Ist das nicht auch dasselbe Recht, Herr Böhmermann, auf das Sie sich mit Ihrem besagten Schmähgedicht beziehen, das bewusst verletzend ist…?

Über Recht urteilen in diesem unserem Lande die Richter und nicht die Bundeskanzlerin, die nur ihre Meinung dazu geäußert hat. Das sollte Advokat Schertz seinem Mandanten eigentlich schon längst erzählt haben. Aber der Berliner Promi-Advokat braucht vermutlich genauso Eigenwerbung wie sein Mandant. Stimmt’s? Oder hat Spießer Alfons wieder mal Recht?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. September 2017

Zwei Themen, die Alfons mal ansprechen muss

aus: BILD online

Wie Alfons erst jetzt gesehen hat, fragte die BILD-Zeitung schon vor einigen Tagen: „Denken Sie immer noch, Tracht ist was für Spießer?“ Und zum anderen hat der Spießer einen Werbebanner im Internet gefunden, auf dem „Bulo for President“ gefordert wird. Zwei Themen von Bedeutung, weshalb Spießer Alfons darauf eingeht.

Zum einen: Ja, Alfons denkt immer noch, dass Tracht was für Spießer ist – es sei denn, es wäre eine Tracht Prügel. Aber wenn Alfons sich das entsprechende Bild vor Augen führt – siehe die Abbildung links! –  dann fragt er die BILD-Redaktion: Woraus resultiert Eure Frage? Vielleicht aus Voreingenommenheit gegenüber einem Spießer…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. August 2017