Kategorie-Archiv: Gesellschaftskritik

Die besten Eier sind ziemlich faule

Auf einer Eier-Packung der Marke „Gutshof-Ei“ im Regal eines Supermarktes sah Spießer Alfons den Hinweis: „ohne gekürzte Schnäbel“. Hierzu ein Beitrag aus dem Internet, wo bei Deutschlandfunk Nova beschrieben wird, was gekürzte Schnäbel bedeuten. Und wer Eier von freilaufenden Hühnern bzw. Bio-Eier kauft, der kann davon ausgehen, dass den Erzeugerinnen die Schnäbel nicht gekürzt worden sind, auch wenn das auf der Verpackung der Eier nicht ausdrücklich vermerkt ist.

Auf der Packung von Gutshof-Ei ist zu lesen: „Die Besten aus Schleswig-Holstein“. Um was es sich bei den „Besten“ handelt, wird nicht verraten. Die Eier können es aber nicht sein, denn Eier aus Bodenhaltung sind nicht die besten, sondern unterste Güteklasse, auch wenn dazu ausdrücklich vermerkt ist: „Regionale Qualität · Eier aus Bodenhaltung“.

Bleibt dem Spießer nur noch, einen Spruch von Dichter Nebel zu zitieren und also lautend: „Biologisch erzeugte Eier überzeugen mehr als  werbliches Gegacker auf der Packung!“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Juli 2017

Totes Holz stapelt sich in der Ecke eines Supermarktes

Benötigt jemand von Euch eigentlich noch ein gedrucktes Telefonbuch und/oder Gelbe Seiten in Buchform? Spießer Alfons braucht beides schon seit Jahren nicht mehr, denn wenn er eine Telefonnummer sucht oder eine Firma, dann googelt er danach. Umso mehr fiel Alfons der riesengroße Stapel von Telefonbüchern ins Auge, über den er in einem Supermarkt gestolpert ist. Die Kunden sollen diese Bücher mitnehmen? Es sieht nicht danach aus, dass hier ein reichlicher Zugriff stattgefunden hat.

Einer braucht die Bücher auf jeden Fall, nämlich der Verlag, der an den Anzeigen verdient, die in diesen Büchern veröffentlicht werden. Wenn der Spießer dort eine Anzeige geschaltet und bezahlt hätte und dann vor diesem Stapel Bücher steht, dann wäre er sehr, sehr nachdenklich geworden und würde seinem Geld nachweinen.

Spießer Alfons meint, das Telefonbuch hat sich im digitalen Zeitalter erübrigt. Oder es erscheint in einer tatsächlichen Bedarfsauflage, die sich dann nicht in einem Supermarkt stapeln muss. Denn was passiert mit diesen Büchern und der Werbung, die darinnen veröffentlicht wird…?

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Juli 2017

Neu: Eine Tasche für’n Arsch

Wir kennen den Unterschied zwischen Backen und Wangen und wissen, dass Wangen fälschlicherweise oft mit Backen gleichgesetzt werden. Was natürlich Unfug ist, denn was der Mensch zwischen seinen Backen hat unterscheidet sich deutlich von dem Inhalt seiner Wangen. Und „Backentaschen“ gibt es nicht.

Korrektur: Soeben ist die erste Backentasche auf den Markt gekommen. Die Marke ist CÉLINE, und die Tasche ist – wenn wir dem Werbegestalter glauben dürfen – echt für’n Arsch.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Juli 2017

Wie eine Zeitung ein Markenimage beschädigt

Ein Gewalttäter beim G20-Gipfel in Hamburg trug nach Recherche eines Reporters vom Hamburger Abendblatt eine Unterhose der Marke Calvin Klein. Was die Zeitung zur Überschrift animiert hat: „Die Calvin-Klein-Hooligans vom Schulterblatt“. Eine Headline, die dem Image der Marke nicht gerade dienlich ist.

aus: Hamburger Abendblatt

Nun stellen wir uns mal vor, einer dieser Idioten hätte einen Molotow-Cocktail in der Hand gehabt, aus dem als Zündschnur ein zusammengerolltes Hamburger Abendblatt steckte. Frage des Spießers: Hätte der Reporter dann auch eine Schlagzeile formuliert wie: „Die Hamburger-Abendblatt-Abonnenten vom Schulterblatt“…?

In dem Zeitungsbericht geht es um die Markenklamotten, die einige der Chaoten getragen haben. Was das mit den Krawallen zu tun hat, erklärt sich dem spießigen Leser nicht, denn es geht den meisten dieser Gewalttäter weniger um eine antikapitalistische Ideologie als vielmehr allein um Randale. Genauso wie bei den Hooligans in den Fußballstadien.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Juli 2017

Ein lobendes Wort für Spießer Alfons vom Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein

Ein Lob ist besonders hoch zu werten, wenn es aus berufenem Munde kommt, will meinen, wenn der Lobende eine herausragende Persönlichkeit ist. Wie zum Beispiel Dr. Bernd Buchholz, der frischgebackene Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein. 

Worte des Ministers für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein

Bernd Buchholz hat Spießer Alfons via Facebook belobigt – siehe die Abbildung! Diesen freundlichen Kommentar, das muss Alfons gestehen, hat der Spießer erst jetzt gelesen, als er auf der Buchholz-Facebook-Seite nach etwas Anderem gesucht hatte. Aber diese seine Belobigung hat jetzt natürlich noch viel mehr Bedeutung, weil sie nicht nur von einem FDP-Politiker kommt, sondern nun auch der Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein hinter diesen Worten steht. 😉

Dieser
Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Juni 2017

Wer möchte wirklich, dass es ihm viel zu gut geht…?

Wenn Eltern sich über Kinder äußern mit dem Satz: „Es geht euch einfach viel zu gut!“, dann bedeteut das: Weil ihr keine Probleme habt, leidet ihr an euch selbst. Oder anders ausgedruckt: Wohlstand allein macht noch lange nicht glücklich. Corpus Delicti: Laut Studien von Glücksforschern zählen wir Bewohner der G-8-Staaten sogar zu den traurigsten Menschen der Welt.

Seat schreibt in in der Headline seiner Anzeige: „Heutzutage haben es Teenager doch einfach viel zu gut.“ Und dann wird „Teenager“ durchgestrichen und durch „Eltern“ ersetzt, was meint: Teenager haben es nicht viel zu gut, sondern die Eltern derselben. Das allerdings nur, wenn sie den neuen Seat Leon ST besitzen. Und deshalb kann Spießer Alfons von diesem Auto bloß abraten!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Juni 2017

Werbung & Wahrheit: Wie Frauen ihre Orangenhaut wirklich beseitigen können

aus: BUNTE

„Bye, bye, Orangenhaut!“ So schrieb es kürzlich die BUNTE. Und die Klatschpostille zeigte ihren Leserinnen eine Reihe von Produkten aus Drogerie und Parfümerie, mit denen Evas Töchter „der Delle auf die Pelle rücken“ können. Das beginnt schon mit ca. 7 Euro und dem „Staffmacher“ von Dove und endet bei ca. 54 Euro mit dem „Dellen-Work-Out“ von Clarins.

Meinung von Spießer Alfons: Alles Humbug. Denn würde es ein Mittel geben, dass Cellulite tatsächlich beseitigt, dann würde wohl keine Frau mehr unter Organgenhaut leiden müssen. Solche Produkte aber gibt es nicht, weder für 7 Euro noch für 54 Euro. Die zuletzt von  der Stiftung Warentest untersuchten Produkte jedenfalls waren nicht die Bringer für makellose Haut an den Oberschenkeln. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Juni 2017

Das 8. Weltwunder sieht Spießer Alfons täglich

Zu den 7 Weltwundern reiht sich in den Augen des Spießers ein 8., und zwar: Junge Frauen und Mädchen, die in zerrissenen Hosen rumlaufen! Nicht nur, dass sie sich ihre Jeans selber zerreißen, sondern sie holen sich solche kaputte Hosen tatsächlich aus der Boutique und bezahlen sogar noch Geld dafür. Warum…?

Dieselben jungen Damen laufen weder mit zerfetzter Bluse durch die Gegend noch in zerrissenen Schuhen oder Strümpfen. Und zuhause leben sie vermutlich auch nicht mit abgerissener Tapete an den Wänden oder auf zerrissenem Teppich. Warum nicht…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. Mai 2017

Woher wissen Fachmedien, ob ein Mitarbeiter sich bei einer anderen Firma beworben hat oder abgeworben wurde?

Das Abwerben von Mitarbeitern war früher einmal grundsätzlich verboten. Weil es dazu führen kann, dass Firmen leitende Leute bei Wettbewerbern mit viel Geld zum Jobwechsel geködert haben. Und diese Abwerbung passierte allein deshalb, um den Wettbewerber zu schwächen oder an deren Geschäftsgeheimnisse zu kommen. Und wenn der leitende Mitarbeiter dann gewechselt hatte, wurde er, nachdem er „ausgepackt“ hatte, schon bald darauf kaltgestellt, weil die Firma seine Arbeitskraft eigentlich gar nicht benötigt hatte. Das einfach mal so grob gesagt.

Quelle: turi2/Horizont

Ob Mitarbeiter sich selber bei einer anderen Firma beworben haben oder abgeworben wurden, war schon in Vergangenheit nicht leicht nachzuweisen. Und als dann später die Headhunter dazu kamen, deren Geschäft die Abwerbung ist, wurde dieses Thema auch vor Gerichten aufgeweicht, wobei der Nachweis einer Abwerbung zwecks Schädigung des Wettbewerbers immer noch zur Verurteilung führen kann. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Mai 2017