Ein Gewalttäter beim G20-Gipfel in Hamburg trug nach Recherche eines Reporters vom Hamburger Abendblatt eine Unterhose der Marke Calvin Klein. Was die Zeitung zur Überschrift animiert hat: „Die Calvin-Klein-Hooligans vom Schulterblatt“. Eine Headline, die dem Image der Marke nicht gerade dienlich ist.
Nun stellen wir uns mal vor, einer dieser Idioten hätte einen Molotow-Cocktail in der Hand gehabt, aus dem als Zündschnur ein zusammengerolltes Hamburger Abendblatt steckte. Frage des Spießers: Hätte der Reporter dann auch eine Schlagzeile formuliert wie: „Die Hamburger-Abendblatt-Abonnenten vom Schulterblatt“…?
In dem Zeitungsbericht geht es um die Markenklamotten, die einige der Chaoten getragen haben. Was das mit den Krawallen zu tun hat, erklärt sich dem spießigen Leser nicht, denn es geht den meisten dieser Gewalttäter weniger um eine antikapitalistische Ideologie als vielmehr allein um Randale. Genauso wie bei den Hooligans in den Fußballstadien.
Äh, ja. Und? Genau darum ging es dem Verfasser der Schlagzeile doch:
Zu zeigen, dass es sich eben wohl kaum um Kapitalismuskritiker handeln kann, der wenn da der Bund einer teuren Markenunterbüxe aus der Hose guckt.
Während die jetzt in der S-Klasse zur Randaletour angereist, hätte es eben geheißen:
Die Randalierer mit dem Benz.
Genau: Sage mir, welche Unterhose du trägst, und ich sage dir, wer du bist! 😉 Und hätten die Chaoten ein brennendes Abendblatt in der Hand gehalten … siehe oben!