Kategorie-Archiv: Aufgespießte Werbung

Unnatürliche Werbung mit natürlicher Schönheit

Was bedeutet „natürliche Schönheit“? Natürliche Schönheit bedeutet: von Natur aus schön. Was wiederum meint: Wem natürliche Schönheit ins Gesicht geschrieben steht, der braucht keine Kosmetik. Denn wozu…?

Tennis-Queen Angelique Kerber wollte „mit natürlicher Schönheit punkten“ – siehe Abbildung der Anzeige! Das ging allerdings „nur am 19.6. nur bei QVC, und zwar online. Für Wimbledon hat die natürliche Schönheit dann aber nicht gereicht, die Tennisspielerin konnte dort leider nicht ausreichend punkten sondern schied im Achtelfinale aus.

Hätte die Protagonistin stattdessen ihre eigene Empfehlung aus der Anzeige ernstgenommen und mit unnatürlicher Schönheit gepunktet – nämlich mit dem bareMinerals Naturally You 5-TG Make-up Set – womöglich hätte sie das Turnier auf dem Rasen von Wimbledon gewonnen. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Juli 2017

Irreführende Werbung für Milch ist falscher Käse

Aus dem vorangegangenen Blog-Eintrag habt Ihr erfahren, liebe Lesergemeinde, dass Milch nicht gleich Milch ist. Was auch ganz besonders deutlich wird, wenn wir Buttermilch und Reinigungsmilch vergleichen, obwohl man mit Buttermilch ebenfalls reinigen kann. Aber kein Mensch trinkt Reinigungsmilch, oder…?

Die Kuhmilch kommt nachweislich von der Kuh. Und Eselsmilch, in der Kleopatra angeblich gebadet hat, stammt von Eselinnen. Wolfsmilch hingegen gibt die Wölfin ihrem Nachwuchs, und Kondensmilch kommt aus der Dose. Und Heringsmilch stammt vom Hering und Liebfrauenmilch kommt von einem Winzer. Die momentan angesagte Sojamilch wiederum wird aus Soja gemacht und Reismilch von Reis. Und Müller-Milch kommt natürlich von Müller und Trockenmilch von Nestlé.

So, und damit kommt Spießer Alfons, und zwar zur Werbung. Dort wird eine besondere Milch angepriesen, und zwar „Bergbauernmilch“. Die ist angeblich „echt“, wie man aus der Anzeige ablesen kann – siehe die Abbildung!

Dass Bergbauern Eier in der Hose haben, bezweifelt der Spießer nicht. Wohl aber, dass sie Milch geben. Die stammt wohl eher von den Bergbäuerinnen. Und damit kommt Spießer Alfons last but not least zum Casus Belli seines vor Euch liegenden Blog-Eintrages: Bei dieser Anzeige handelt es sich offensichtlich um eine irreführende Werbung. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Juli 2017

Kommt deutsche Milch von „Hochleistungskühen“?

Hallo, liebe Freunde der Werbung! Wenn Ihr heute noch nix Besseres vorhabt, dann könnt Ihr zum Beispiel die Welt der Weidemilch entdecken. Nein, nicht etwa nur die halbe Welt, sondern die ganze – siehe die Anzeige von Kerrygold, die wirklich goldig ist!

Das steht der Bauer aus Irland auf seiner Weide und verkündet, dass seine Kühe „bis zu 300 Tage im Jahr und rund um die Uhr auf der Weide stehen“. Dabei holen sie sich auch im Winter keine kalten Füße, weil, so der Textdichter, der Golfstrom das Klima besonders milde macht.

Weiter im Werbetext: „Außerdem fressen unsere Kühe nur frisches Gras statt Kraftfutter. Dadurch geben sie nur halb so viel Milch im Jahr wie Hochleistungskühe in anderen Ländern. Ein Unterschied, den man sieht und schmeckt.“ Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. Juli 2017

Von weiblicher Schönheit und überflüssigen Ampullen

Endlich mal eine Kosmetikwerbung, die fast ehrlich ist im Gegensatz zu 99 Prozent übriger Reklame für kosmetische Produkte. Wir sehen drei Damen im Bilde einer Anzeige, wozu der Textdichter geschrieben hat: „Schönheit kann man jetzt auch trinken“.

Spießer Alfons macht ganz bewusst vor „ehrlich“ die Einschränkung mit einem „fast“. Denn es ist nicht ganz korrekt, dass man Schönheit erst „jetzt“ erst trinken kann. Richtig ist: Schönheit konnte man schon zu biblischer Zeit trinken, da Jesus das Wasser in Wein verwandelt hat.

Was besonders Männer wissen: Ein Frau kann man sich schön trinken. Das geht mit Bier oder Jägermeister sehr viel preiswerter und schmackhafter als mit den Trinkampullen von Elasten. Letztere sind also flüssiger als Wasser, nämlich überflüssig wie auch alle übrigen Kosmetikprodukte, wenn die Hausbar gefüllt ist. Und Schönheit liegt bekanntlich immer im Auge des Betrachters.

In diesem Sinne: Prosit!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. Juli 2017

Gerry Weber: Jetzt auch Klamotten für Kinder?

Eine Frau kann in der Gosse landen und/oder auf den Strich der Straße gehen. Gerry Weber zeigt, wie ein Spaziergang in der Gosse „mit Vergnügen“ geht, und zwar in einem Kleid dieser Marke und mit ausgebreiteten Armen. Aber vergessen Sie das, es ist natürlich bloß satirische gemeint! 😉

Der Grund des spießigen Blog-Eintrages ist vielmehr das kleine Mädchen. Was soll das Kind in dieser Anzeige? Trägt es ebenfalls ein Kleid von Gerry Weber? Kaum anzunehmen, denn nach Kenntnis des Spießers hat dieser Klamottenhändler keine „Collection“ für Kinder im Angebot. Und deshalb hegt der Spießer die Befürchtung, dass dieses Kind bloß Werbedekoration ist und die Blicke der Anzeigenleserinnen von der Hauptdarstellerin ablenken soll. 🙁

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Juli 2017

Weniger ist mehr, und zwar mehr oder weniger

Ärzte empfehlen, dass wir gegen Schmerzen nur Medikamente schlucken sollen, die nur einen einzigen Wirkungsstoff haben. Und die Werber von „Jägermeister“ hingegen empfehlen diesen Likör, weil er 56 Inhaltsstoffe hat, nämlich Kräuter. Und Kräuter, so wissen wir aus der Heilpflanzenlehre, sind gesund, sodass wir gar nicht genug davon schlucken können.

Und nun entdeckte der Spießer ein „NEU“-Produkt, das es in Apotheken gibt: Avène. Der Hersteller wirbt mit dem Versprechen: „WENIGER Inhaltsstoffe MEHR Pflege“ – siehe die Abbildung! Und im Kleingedruckten erfahren wir: „Pflegt und beruhigt mit nur 7 Inhaltsstoffen“.

Wir folgern Schluss in der Umkehr: Zuvor hatte Avène MEHR Inhaltsstoffe und WENIGER Pflege. Woraus die Konsumenten erkennen: Weniger ist mehr.

Und am Fuße folgt der Hinweis: „Jetzt in Ihrer Apotheke testen – Überzeugen Sie sich selbst.“ Womit gesagt wird, dass ein Test nicht von einem Kauf abhängig ist. Und so wird Spießer Alfons gleich mal in seine Apotheke gehen und dort vor Ort prüfen, ob die 7 Inhaltsstoffe wirklich alle in der Tube sind und ob damit tatsächlich „für eine optimale Feuchtigkeitsversorgung“ gesorgt wird. Wer von Euch will mitkommen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Juli 2017

Trockenes Brot im Swinger-Club – wie cross ist das denn?!

„Leicht & Cross“ nennt sich „Knusperbrot“. Und daran knuspern sollen jetzt die Anhänger der Swinger-Bewegung, die in Clubs zusammenkommen, um dort ihr Sexualleben zu stimulieren und dabei nicht nur die Handtücher tauschen. Swinger-Clubs sind „in“, nicht nur bei älteren Herrschaften, sondern auch viele junge Leute finden sich dort ein, um zu gucken und/oder ihren Gefühlen beim Fremdenverkehr freien Lauf zu lassen.

Das Motto in der Swinger-Szene lautet: „Alles kann, nichts muss“. Was meint: Alle sexuellen Spiele sind vom Grundsatz her möglich und werden von den Teinehmern toleriert. Aber niemand darf dabei zu etwas gezwungen werden. Das unterscheidet einen Swinger-Club von einem Bordell, wo der Gast einen Anspruch auf sexuelle Kontakte hat, für die er bezahlen musste. Unter Swingern hingegen reicht ein „Nein“, ob verbal oder non-verbal geäußert, um die Absichten eines anderen Gastes gleich im Keim zu ersticken. Und das ist auch gut so. 😉 Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. Juli 2017

Geschmacklos: Evas Rippe auf dem Grill der Werbung

Es gibt Werbetexter, die wollen originell sein um jeden Preis, koste es auch den Sinn ihrer Worte. Als Beispiel serviert Euch der Spießer eine Anzeige für „BEEF!“, dem Rindermagazin für Männer mit der Unterzeile: „Männer kochen anders“. Dort lesen wir die Headline: „Das Beste hat Gott schon immer aus Rippen erschaffen.“ 

Der Textdichter scheint nicht so ganz bibelfest zu sein. Denn er weiß nicht, dass Gott aus einer einzigen Rippe von Adam dessen Weib Eva erschaffen hat. Also nicht „schon immer aus Rippen“, sondern einmal und aus einer einzigen Rippe.

Der Vergleich mit Eva und einem Rindvieh ist schon sehr heftig, zumal es in dem Magazin um Grillrezepte geht und damit um den Verzehr von Fleisch, das an den Rippen hängt.

Ja. liebe Freunde der Werbung, wenn Werber einen orgastischen Einfall haben, dann kann man das nicht selten als Kreationanie bezeichnen. Nur Kannibalen werden das als witzig empfinden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Juli 2017

BILD und die Fake News auf der Titelseite

Heute finden wir auf der Titelseite der BILD-Zeitung eine kleine Meldung – siehe die Abbildung! Dort wird nichts berichtet über die Geschäfte der Commerzbank in den nächsten Jahren, sondern dort erfährt der Leser, dass die Commerzbank mit der Schließung von vielen Bankfilialen rechnet, und zwar bei der Konkurrenz.

aus: BILD-Zeitung

Im Konjunktiv, also der Möglichkeitsform, ist dort auch vermerkt: „30 Mio. Bankkunden könnten ihre Filiale verlieren“, so der „Tagesspiegel“.

Mit dieser Prognose stellt eine Bank sich ins Rampenlicht, indem sie die Wettbewerber in den Schatten stellt und den Kunden anderer Geldinstitute pauschal Angst einflößt. Und die Zeitung ist auch noch so kritiklos, so etwas zu drucken. Oder –  ist das womöglich bloß eine redaktionell gestaltete Werbung der Commerzbank, wo man vergessen hat, das Wörtchen „Anzeige“ drüber zu setzen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. Juli 2017

Condor: Freiluftflüge nicht gefragt aber weiterhin beworben

Über Billigflüge mit Condor hat Spießer Alfons bereits berichtet. Inzwischen haben die Werber der Airline festgestellt: Fluggäste verzichten darauf, mit Condor auf Freiluftplätzen zu reisen. Der Textdichter gesteht: „Hier wirft man gern das Handtuch“ – siehe die Abbildung!

Warum Condor diese Reklameannonce trotzdem geschaltet hat, entzieht sich spießiger Erkenntnis. Möglicherweise ein Anfall von Kreationanie der Werbegestalter, die es einfach nicht lassen können, sich bei ihrer Arbeit selbst zu befriedigen.

Und noch ein spießiges Wort zum Slogan von Condor: Während einfältige Menschen auf Fliegen mit einer Fliegen-Flinte schießen, gesteht die Airlinge: „Wir lieben Fliegen.“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. Juli 2017