Kategorie-Archiv: Aufgespießte Werbung

Clinique: Spachtelmasse speziell für Frauen

Spachtelmasse bekommt man in Bau- und Heimwerkermärkten. Diese Produkte werden vorwiegend von Männern gekauft, die damit Wände, Möbel und Autos spachteln. Herkömmliche Spachtelmasse bekommt man überwiegend nur in Weiss, aber sie ist überstreichbar. So weit, so gut.

Und nun gibt es auch Spachtelmasse speziell für Frauen. Die können Evas Töchter allerdings nicht preisgünstig in Bau- und Heimwerkermärkten erwerben, sondern teuer in Parfümerien. Der Hersteller ist ein Wettbewerber von Molto, nämlich Clinique. Und die Firma empfiehlt ihre Spachtelmasse nicht für Wände, Möbel oder Autos sondern fürs Gesicht von Frauen – siehe die Abbildung!

„Natürlicher Glow. Ebenmäßiger Teint.“ Das verspricht Clinique den Käuferinnen und zeigt die verschiedenen Farbtöne, mit denen Frauen sich ihr Antlitz spachteln modellieren können. Beratung und eine „10-Tage-Probe gratis“ erhalten die Damen „an Ihrem nächsten Clinique-Counter“. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. November 2017

Caprice mit Catrice: Konsumentin am Nasenring vorgeführt

Wir sehen im Werbebild eine Frau in dreifacher Pose. Und was dem spießigen Betrachter zuerst ins Auge fällt, das ist die Frisur der jungen Dame. Und das Kreuz neben ihrem rechten Auge. Geschaltet wurde diese Anzeige von einem Mann, nämlich von Dawid Tomaszewski, und zwar für Catrice Cosmetics.

Und weil es sich hierbei um Kosmetik handelt, hat der Spießer über diese Werbung gesprochen mit der Kosmetikerin seines Vertrauens und diese gefragt: Warum die auffällige Frisur und das nicht weniger auffallende Kreuz?

Hier die Antwort aus berufenem Munde: „Der Hersteller von Catrice Cosmetics will damit seinen potentiellen Kundinnen vor Augen führen, wie sie das Geld für teure Haarkosmetik sparen können wie auch das Geld für den Friseur. Damit soll die Frau lieber Catrice kaufen, um ihr Gesicht zu betonen.“

Und das Kreuz? Spießer Alfons hat sich darüber bei einem Archäologen informiert, der ihm erklärt hat, dass das Kreuz bereits in der Frühzeit der Menschheit ein Kultgegenstand gewesen ist, wie man aus archäologischen Funden weiß. Die Darstellung des Kreuzes kann man zurückverfolgen bis in die Steinzeit, und Kreuze gehören zu den ältesten Felsritzungen in europäischen Höhlen. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. November 2017

Wenn wir Champagner im Fluge trinken wollen, sollen wir einen Flug buchen

Spießer Alfons geht gern und gut essen und trinken, und zwar in vielen unterschiedlichen Restaurants. Darum fühlte der Spießer sich angesprochen von der Aufforderung ohne Aufforderungszeichen und also lautend: „Verwöhnen Sie Ihren Gaumen“ – siehe die Abbildung!

Im Kleingedruckten erfährt der Leser, dass er zum Verwöhnen seines Gaumens einen Flug mit der Aeroflot buchen muss, die nach eigener Werbung Gold in der Kategorie „Champagner auf internationalen Flügen***“ gewonnen hat. Und zu den drei Sternchen erfährt der Anzeigenleser: „***als Teil des internationalen 2017er’Wines on the wing‘-Weinvergleichs bei Airlines“.

Ob die Aeroflot auch Krim-Sekt an Bord hat, erfahren wir aus der Annonce nicht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. November 2017

Dallmayr: Warum Capsa nicht Nutella ist

Ist es nicht immer wieder schön zu erleben, wie informativ und spannend unsere Werbung ist?! Zum Beispiel der Hinweis: „Ich bin Capsa“. Und diese Aussage ist sogar wahr, denn auf der Packung steht tatsächlich Capsa und nicht Nutellla.

Aus alter Reklamezeit haben wir es noch in Erinnerung: „Nur wo Nutella draufsteht, ist auch Nutellla drin.“ Und das gilt synonym auch für Capsa. Und damit ist eigentlich alles gesagt, um den Konsumenten restlos zu überzeugen.

Natürlich hätte man auch mit dem Namen Dallmayr werben können, der einen guten Ruf hat. Zum Beispiel mit der Headline: „Mein Name ist Capsa. Capsa von Dallmayr.“ Aber darauf muss ein Werber ja erst mal kommen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. November 2017

Bei Volkswagen hat man sich schon wieder verrechnet

Müssen Werbetexter nicht nur gut mit Worten, sondern auch mit Zahlen umgehen können? Spießer Alfons meint, dass Werbebotschaften sich nur auszahlen, wenn nicht allein die Worte stimmen, sondern auch die Zahlen. Und daran hapert es in der Werbung für Volkswagen, wo der Texter sich echt verrechnet hat.

Der Textdichter schreibt unter den neuen Tiguan Allspace: „Mit bis zu 7 Sitzen.“ Doch in der Headline finden wir die Aufzählung: „Für Kind, Kind, Kind, Kind, Kind und Kegel.“ Das ergibt 6 (sechs) Kinder, von denen eines unehelich ist. Und wenn Mutter und Vater, die neben dem Auto stehen, auch mitfahren möchten, dann sind es nach Adam Riese acht Personen für ein Auto „mit bis zu 7 Sitzen.“

Ja, bei VW verrechnet man sich offenbar häufiger mal. Zuerst die Sache mit den Abgaswerten, und nun der Unfall mit den falsch berechneten Sitzen. Oder versteht man unter „Allspace“, dass das uneheliche Kind womöglich im Kofferraum des Tiguan mitfahren soll…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. November 2017

Lindt: Schoko-Bad und Schoko-Bombe

Der Darstellung in einer Lindt-Anzeige entnimmt der Spießer, dass sich diese Schokolade für ein Schoko-Fondue empfiehlt. Und dem Grafiker, der diese Anzeige gegrafikt hat, empfiehlt der Spießer ein wenig Nachhilfe in Rechtschreibung und Typographie.

Wir lesen in Versalien, dass die Schokolade „unglaublich sanft“ ist und „unglaublich intensiv“. Und diese Feststellung ist in Versalien abgesetzt, und zwar mit Kapitälchen. Kapitälchen sind Großbuchstaben in Form von Kleinbuchstaben. Damit werden die Wörter „sanft“ und „unglaublich“ und „intensiv“ groß geschreiben, was genauso albern ist wie auch ein Verstoß gegen die Regeln der Rechtschreibung. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. November 2017

„Schönheitsstrümpfe“ mit „Hightech-Kompression“ für die Braut von Graf Dracula oder was…?

Die Headline der Anzeige besteht aus drei Wörtern in Versalien und also lautend: „WINTER WONDER BEINE“. Und der Werbungtreibende heißt ITEM M6 und produziert nach eigener Angabe „the intelligent legwar“, was „Schönheitsstrümpfe“ mit „Hightech-Kompression“ sind – siehe die Abbildung!

Kommen wir zurück auf die Headline! Hier stellt der spießige Anzeigenleser fest, dass er weiß, was „Winter“ ist, genauso wie er „Beine“ kennt. Wer oder was aber ist „Wonder“? Vielleicht Stevie Wonder? Aber was hat der mit Beinen im Winter zu tun…?

In der Werbung geht es wie gesagt um „Schönheitsstrümpfe“. Und der Anzeigengestalter hat alles getan, um den Betrachter davon abzulenken und hin auf die schwarze Schleppe der Protagonistin. Beim Anblick hat der Spießer das Gefühl, dass diese junge Dame die Braut von Graf Dracula ist und gerade gebissen wurde, weshalb sie vor Vergnügen hochspringt.

Wenn jemand eine bessere Begründung für die Anzeigengestaltung hat, möge er dazu seinen Kommentar abgeben!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. November 2017

„Bei jedem Wetter“: Eine Jacke für das ganze Jahr?

Im Werbebilde sehen wir eine Dame mit einer Damenjacke von Schöffel. Dazu legt der Textdichter der Protagonistin die Worte in den Mund: „Ich bin raus“, aber jeder sieht: Sie ist gar nicht raus, sondern sie ist drin, nämlich in der Schöffel-Jacke. Und dann ist dort die Headline und also lautend: „Garantiert trocken und flexibel. Bei jedem Wetter!“ Und darüber hat der spießige Anzeigenleser nachgedacht.

Wie kann der Mensch in dieser Jacke bei jedem Wetter trocken sein? Wie gesagt: jedem Wetter!

Stellt Euch vor, Ihr selber seid drin in dieser Jacke. Und das Wetter ist schön. 40 Grad im Schatten. Und der Textdichter garantiert Euch im Namen des Jackenfabrikanten: Ihr werdet darinnen trocken sein, was meint: Kein Schweiß wird Euch nass machen. Was vermutlich an der angepriesenen „Unterarmbelüftung“ liegt, die trockene Achseln macht.

Die Wahrheit: Die Jacke ist nicht nur garantiert trocken, sondern auch garantiert „flexibel“. Was meint: Die Schöffel-Kundin kann ihre Jacke ausziehen – siehe Darstellung in der Anzeige unten! Und bei Regen trägt sie dann einen Ostfriesen-Nerz, der sie garantiert trocken hält.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. November 2017

Hat jemand von Euch schon mal Fuchs in Bolognese gegessen?

Fuchs macht Gewürze. Und was macht die Werbeagentur von Fuchs? Sie macht Anti-Werbung für ihren Auftraggeber. Und das passiert wie folgt:

Der Textdichter erklärt, dass man Bolognese nur 1000 mal in seinem Leben kocht. Von diesen 1000 mal sind 999 mal allerdings nur unzureichend, weil man erst beim 1000. Mal seine eigene Sauce kreiert hat. Und weil das 1000. Mal das letzte Mahl ist, bei dem offenbar Paprika edelsüß von Fuchs seine Verwendung gefunden hat, ist danach dann Schluss mit Fuchs, weil es ein 1001. Mal Bolognese angeblich nicht mehr geben soll.

Oder hat Spießer Alfons die Werbebotschaft vielleicht in den falschen Hals bekommen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. November 2017

Warum der Fleurop-Texter keine Blumen verdient

Es gibt Aussagen in der Werbung, die sind so überzeugend wie ein Korken bei Diarrhö. So sah der Spießer eine Headline von Fleurop, die da lautet: „Jeder verdient Blumen!“ Damit hat der Textdichter sich selber übertroffen, wofür er allerdings keine Blumen verdient.

„Jeder verdient Blumen!“...? Wenn Spießer Alfons darüber nachdenkt, dann fallen ihm sofort ein Dutzend Leute ein, die keine Blumen verdienen. Donald Trump zum Beispiel. Und Recep Tayyip Erdoğan. Und Kim Jong-un. Und Wladimir Wladimirowitsch Putin. Und Baschar al-Assad. UndAlexander Grigorjewitsch Lukaschenko. Und Robert Mugabe. Und Omar Hassan al-Baschir. Und Islam Karimow. Und König Mswati III. Und ‎Beate Zschäpe. Und Harvey Weinstein und wie sie sonst noch alle heißen, die mehr oder weniger prominent sind.

Diese Menschen verdienen keine Blumen. Und wenn Ihr mal an Euren persönlichen Umkreis denkt, liebe Leser, dann werden Euch ebenfalls Menschen einfallen, die keine Blumen verdienen. Höchstens Eisblumen. Aber die kann man leider nicht mit Fleurop verschicken.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. November 2017