Kategorie-Archiv: Allgemeines

Prada: Klamotten für die Mondlandschaft

Spießer Alfons weiß auch nicht, warum er beim Anblick einer Prada-Anzeige aus aktuellem Anlass an H & M denken muss. Vielleicht, weil hier wie dort ein Mensch von afrikanischer Herkunft abgebildet und dabei veralbert wird…?

Betrachtet bitte die Location, die Prada für das Tragen seiner Produkte empfiehlt, die man der Protagonistin angezogen hat! Ob das die typische Landestracht der dortigen Eingeborenen ist, weiß der Spießer nicht. Er weiß aber, dass jede Frau, die damit in Deutschland auf der Straße herumlaufen würde, die Blicke von Passanten auf sich ziehen wird, und zwar vielsagende Blicke.

Und Alfons, der modische Muffel, hatte gedacht, dass Prada gar keine Punk-Klamotten im Angebot hätte, die man vermutlich deshalb in einer Mondlandschaft präsentiert, wo kein Prada-Kunde wohl jemals hinkommen wird.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Januar 2018

Mäuse fangen mit Bio-Technik – voll im Trend!

Bio ist in. Ob an der Käsetheke, am Gemüsestand oder beim Wurstsortiment und im Getränkeregal: Nur wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin. Und nicht nur das, was wir schlucken, sondern auch das, was wir tragen und auftragen, muss Bio sein: Klamotten, Kosmetik und Reinigungsmittel. Und es gibt auch Bio-Technik, wie Spießer Alfons im Handel entdeckt hat.

Im Foto sehen wir ein biotechnisches Gerät, und zwar eine Mausefalle mit dem Aufdruck „Bio Technic“. Das Holz stammt demnach aus biologisch kontrolliertem Anbau, und der Draht ist wahrscheinlich biologisch abbaubar. Aaaber…

…was ist, wenn der Betreiber dieser Bio-Mausefalle gar keinen Bio-Käse oder Bio-Speck in sein Bio-Gerät steckt, bevor er es vor das Mauseloch stellt? Wenn er zum Beispiel einen Kunstkäse verwendet? Oder Speck von Schweinen, die kein Bio-Güte-Siegel auf der Schwarte tragen? Gar nicht auszudenken, was für schädliche Folgen das für die Maus haben würde, wenn sie in diese Falle tappt!

Der Spießer greift übrigens weder zu Käse noch zu Speck. Sondern zu einem Korn.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Januar 2018

GeNUSSvolles Testimonial mit der AOK

In einem Lidl-Markt stand plötzlich ein Handballspieler der Deutschen Nationalmannschaft vor Spießer Alfons. In der Hand hatte der Mann eine Tüte „Nuts Royal“ von Alesto. Und hinter dem Mann im Regal standen die Nüsse dieses Produzenten reihenweise – siehe die Abbildung! So weit, so gut.

Den Namen des Pappkameraden aus dem Team der Nationalelf kennt Alfons nicht. Aber erkannt hat er den Aufdruck auf dem Trikot des Sportlers, nämlich: AOK. Das ist die einzige Krankenkasse, die sich „Gesundheitskasse“ nennt. Und damit kommt Alfons zum Casus knacksus seines Blog-Eintrages:

Hier wirbt die AOK für die Nüsse eines Herstellers und suggeriert dem Konsumenten damit, dass „Nuts Royal“ eine Empfehlung der „Gesundheitskasse“ sind.

In den Augen des Spießers ist das eine Form von Guerilla-Marketing ohne Wissen der AOK. Und Alfons fragt sich: Was wäre wohl, wenn anstelle der Nüsse dort ein Glas Nutella in der Hand des Handballers platziert worden wäre…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Januar 2018

Irreführende Versprechungen bei der Lotteriewerbung

Wenn wir  Werbung für eine Lotterie sehen, dann lesen wir dort zum Beispiel: „Mehr als jeder 3. Spieler gewinnt und kann sich dann in die königliche Riege vieler freudestrahlender Lottoland-Gewinner reihen.“ Und das ist ausgemachter Humbug.

Richtig ist: Wenn ein Spieler beispielsweise 50 Euro einsetzt und dann 20 Euro „gewinnt“, so hat er keinen Gewinn gemacht sondern einen Verlust. Der Textdichter der Lotto-Werbung rechnet das gezogene Los jedoch zu den Gewinnern bei der Lotterie.

Spießer Alfons meint: Die Lotterien unterstehen staatlicher Aufsicht. Also sollte der Gesetzgeber auch darauf achten, dass die Werbung für Glücksspiele lauter und nicht so verlogen ist wie die nebenstehende Reklame im Internet von der Firma Lottoland!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Januar 2018

Beinharte Werbung für Alkohol mit Limit

Die Privaten Krankenversicherungen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung klären uns auf, und zwar darüber, dass man auf einem Bein nicht stehen kann. Genauso wenig wie auf allen vieren. Und das klingt wundersam.

Zum einen muss man kein Klapperstorch sein, um auf einem Bein stehen zu können. Und auf allen vier Beinen können allein Tiere stehen, und zwar Vierbeiner. Doch kriecht der Mensch besoffen auf allen Vieren auf dem Boden, so kann er dabei durchaus stehen bleiben, sogar dann, wenn er wieder nüchtern ist.

Aber Scherz beiseite, denn es geht hier ja eigentlich um ein bierernstes Thema! Und da fragt sich der Spießer bezüglich des Claims „Alkohol? Kenn dein Limit“: Wenn der Konsument eine Packung MonCheri verspeist hat und danach zwei Gläschen Klosterfrau Melissengeist auf sein Wohl getrunken hat – wie viele Gläschen Doppelherz kann er dann noch trinken, um sich zu stärken, ohne dabei sein Limit zu überschreiten…?

Warum diese Kampagne nur von den Privaten Krankenversicherern unterstützt wird und nicht von den gesetzlichen Krankenkassen, weiß Spießer Alfons nicht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. Januar 2018

Wie können die Gewinner einer Wahl die Verlierer sein…?!

Das Verlierer- Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL hat Angela Merkel (CDU) und Martin Schulz (SPD) als „Verlierer“ tituliert. Der Spießer versteht das nicht. Wieso sind die beiden Parteien, die am meisten Stimmen der Wähler bekommen haben, denn Verlierer…?

Eine Metapher: Wenn die beiden Spitzenvereine der Bundesliga aus dem letzten Jahr auch in diesem Jahr wieder an der Spitze der Tabelle stehen, aber in dieser Saison weniger Zuschauer in den eigenen Stadien gewesen sind – sind diese Top-Teams nach Meinung der SPIEGEL-Reaktion dann auch Verlierer…?

Oder die Erklärung, warum  Spießer Alfons eingangs den SPIEGEL als Verlierer-Nachrichtenmagazin bezeichnet hat: DER SPIEGEL hat im Jahr der vorletzten Bundestagswahl mehr Exemplare verkauft als in diesem Wahljahr, hat also in der Gunst der Zeitschriften-Wähler verloren. Wie fühlt sich die Redaktion, wenn sie als Verlierer bezeichnet wird mit der Frage: Wen erreicht das Magazin jetzt noch und was kann die Redaktion überhaupt noch bewirken mit ihrer Berichterstattung?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Dezember 2017

Nivea: Weihnachtsgeld mit Sternchen

rtv ist die Beilage in Tageszeitungen mit dem „Wissen, was läuft“. Und als dem Spießer das Heftchen aus dem Hamburger Abendblatt herausgerutscht war, las er auf der Titelseite: „20 € Weihnachtsgeld* von Nivea“. Und da wollte der Leser natürlich wissen, was läuft.

Spießer Alfons weiß aus werblicher Erfahrung: Immer, wenn in einer verlockenden Schlagzeile in einer Anzeige ein Sternchen steht, dann bedeutet das: Achtung Einschränkung! Und genauso ist es auch bei Nivea:

Bevor Ihr jetzt die 20 Flocken von Nivea kassieren wollt, müsst Ihr wissen: Es gibt gar kein „Weihnachtsgeld“. Sondern Rabattmarken. Die kann man einlösen in vielen Läden, wo man Nivea-Produkte kaufen und Gutscheine in Zahlung geben kann.

Damit alle „wissen, was läuft“: Wer „20 € Weihnachtsgeld“ haben möchte, der muss für mindestens 84 € Nivea-Produkte kaufen. Das ist natürlich trotzdem ein gutes Geschäft, denn während man sein Weihnachtsgeld, das man vom Arbeitgeber bekommt, auch versteuern muss, ist das „Weihnachtsgeld“ von Nivea steuerfrei. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Dezember 2017

Facebook & Google: Werbebotschaft am falschen Ort

Eine Werbebotschaft kann ihre Wirkung nicht nur durch ansprechenden Inhalt und im geeigneten Werbeträger entfalten, sondern entscheidend ist auch, dass der Werbeträger die Werbung dorthin trägt, wo die Zielgruppe zu finden ist. Das mal ganz grob gesagt zum Thema Werbewirkung.

Für Winterjacken mit Plakaten am Rande der Sahara zu werben, erscheint wenig sinnvoll. Ähnlich unsinnig ist es, mit Plakaten für Berliner in Hamburg zu werben – es sei denn, es handelt sich um Berliner, die mit Apfelmus oder Marmelade gefüllt sind.

Die nebenstehenden Plakate findet man in Hamburg. Dort wirbt Facebook damit, der Betrachter soll „der Gruppe ‚Pankow, unser Bezirk’ beitreten.“ Was für einen Bewohner der Freien und Hansestadt etwas merkwürdig anmutet, denn was soll er in der Gruppe Pankow, wenn er doch in Poppenbüttel poppt wohnt…?! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Dezember 2017

Die Werbegeschichte von einer kleinen Schildkröte, die vielen arroganten Werbungmachern davongelaufen ist

Dass Spießer Alfons ein notorischer Besserwisser ist, das braucht er wohl nicht sonderlich zu betonen, denn das hat er schon häufig bewiesen. Immerhin spießt Alfons nun schon im 50. Jahrgang die Werbung auf und hat dabei immer wieder futuristischen Weitblick bewiesen. Einer dieser Blicke in die Zukunft trägt auch einen Namen, nämlich Sascha Grammel.

Sascha Grammel & Josie

Heute kennt ihn jedes Kind, den Entertainer und Bauchredner mit seinen beliebten Puppen. Eine davon ist Josie, die Schildkröte. Und mit Sascha Grammel und Josie und dem „Bundesfasanadler“, hatte die Groß-Gerauer Volksbank im Jahre 2008 einen Kinospot gedreht.

Zu jener Zeit hatte sich der puppenspielende Bauchredner zwar schon einen Namen gemacht, stand aber noch am Anfang seiner sensationellen Karriere. Und Stefan Gerhardt, Leiter Kommunikation der Volksbank, schickte den besagten Kinospot an Spießer Alfons mit der Bitte, dazu seine werbekritische Meinung zu äußern. Das hat der Spießer auch getan, und zwar auf dem damaligen HORIZONT-Blog off-the-records und vor rund 10 Jahren: Alfons erkannte sowohl die Genialität als auch die sympathische Ausstrahlung von Sascha Grammel, was geradezu ideal war für die Wirtschaftswerbung einer Bank.

Dazu ein Auszug im Originalwortlaut aus der Bankenwerbung-Bibel „Modernes Marketing für das Bankengeschäft“ von Florian Schwarzbauer, ein Buch, das ein Jahr danach erschienen ist: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Dezember 2017

BILD-Zeitung: Geschäft mit Briefmarken für Dummies

Briefmarkensammler, auch Philatelisten genannt, haben schon lange erkannt: Beim Sammeln von Postwertzeichen verdienen nur zwei, nämlich die Post und der Briefmarkenfachhandel. Das Sammeln von Briefmarken ist eine Leidenschaft. Und der Sammler, der seine „Schätze“ dann später mal bei einem Händler verkaufen will, der muss dann schmerzhaft erkennen: Es war eine Leidenschaft, die Leiden schafft. Weil ein Sammler mit Briefmarken kein Geld mehr verdienen kann; und die Preise im Michel-Katalog sind Mondpreise. Kurzum: Briefmarken der Deutschen Post aus den vergangenen 70 Jahren sind zum Teil weniger wert als der Preis, der auf den Marken aufgedruckt ist.

Und dann gibt es noch einen Verlag, der aktuell ins Briefmarkengeschäft mit eingestiegen ist: Axel Springer mit der BILD-Zeitung. Die Bouelevard-Postille bietet ihren Lesern „11.111 Bögen exklusiv mit Anpfiff für das Briefmarekn-Wunder von Bern“ – siehe die Abbildung! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Dezember 2017