Es gibt Ideen, liebe Lesergemeinde, die sind genauso doof wie gewinnbringend. Stellt Euch zum Beispiel vor, da gestaltet jemand ein Stück Papier wie eine Banknote. So richtig mit Wasserzeichen, Hologramm und Kupfersstreifen. Und die Wertangabe auf dieser Pseudobanknote beträgt 0 Euro, was meint: Das Stück Klopapier ist weniger wert als ein ein Blatt von der Hakle-Rolle, weil es zum Auswischen des Afters viel zu hart ist und die Saugfähigkeit zu wünschen übrig lässt.
Und was macht der Produzent mit dieser seiner 0-Nummer? Er verkauft sie. Mit dem Hinweis: „Jetzt die 0-Euro-Banknote ‚30 Jahre Mauerfall’ unverbindlich für nur 7,95 € bestellen!“– siehe die Abbildung links!
Schon der Hinweis auf „Banknote“ ist (be)trügerisch, denn eine Banknote ist Papiergeld – sprich: Zahlungsmittel – und wird von der Notenbank ausgegeben. Die „0-Euro-Banknote“ hingegen ist weder Zahlungsmittel noch wird sie von der Bundesbank herausgegeben. Sondern von MDM. Was die Abkürzung ist von Münzhandelsgesellschaft mbH & Co. KG Deutsche Münze.
Dagegen ist das Geschäft, das Spießer Alfons Euch anbietet, sehr viel ehrlicher: Die nebenstehende Banknote im Wert von Hunderttausend Mark bekommt Ihr von Spießer Alfons für 10.000 € (inkl. Versand), wobei die Nummer der Original-Banknote bei jedem Exemplar unterschiedlich ist, sodass jedes Stück ein echtes Unikat ist. Die Auslieferung erfolgt in der Reihenfolge des Bestelleingangs. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.