Schlagwort-Archiv: Rente

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales stellt sich selbst ein Armutszeugnis aus

In der Werbung werden in aller Regel nur gute Nachrichten verbreitet. Und was ist das Antonym für „Werbung“, also das Gegenteil? Vielleicht: Wahrheit? Oder: Propaganda? Letztere ist der zielgerichtete Versuch, politische Meinungen zu bilden und Erkenntnisse im Sinne der Propagandisten zu manipulieren.

Werfen wir einen Blick auf die Anzeige vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, dann setzt sich dort folgende Headline zusammen: „Wir machen Deutschland zusammen stark mit gleicher Rente für Ost und West“ – siehe die Abbildung!

Und was tun wir, wenn wir das lesen? Klar, wir stutzen. Und dann lesen wir das Kleingedruckte: „Fast 30 Jahre nach dem Fall der Mauer wird die Rente in Ost und West immer noch unterschiedlich berechnet.“

Das bedeutet: 30 (in Buchstaben: dreißig) Jahre lang haben wir Deutschland NICHT zusammen stark gemacht – trotz Solidaritätszuschlag. Und kleinlaut fährt das Ministerium im Kleingedruckten fort: „Ab 1 Juili 2018 beginnt die schrittweise Rentenangleichung und damit die Vollendung der Renteneinheit.“ Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. März 2017

VW-Werbung: Zwischen Wunschdenken und nackter Realität liegen mitunter nur 4 Tage

Am 30. Dezember 2016 hat Volkswagen in der BILD-Zeitung eine ganze Anzeigenseite geschaltet. Die Headline: „Jeder einzelne Kunde ist uns wichtig“ – siehe die Abbildung! Das ist ein großes Wort, das allerdings flacher ist als eine Flunder. Denn, so fragt der Spießer: Welche Firma in Deutschland würde nicht von sich behaupten, dass jeder einzelne Kunde für das Unternehmen wichtig ist?! Wer das extra anzeigen muss, der muss schon einen Grund dafür haben. Und dieser Grund dürfte bekannt sein. Soviel zur VW-Anzeige. Da muss man das Kleingedruckte gar nicht mehr lesen.

Nach der Werbung folgt der redaktionelle Teil: Heute, also fünf Tage nach Erscheinen der Anzeige, lesen wir auf der Titelseite derselben Boulevardzeitung: „Trotz Diesel-Skandal kassiert Winterkorn seit Neujahr 3100 Euro Rente am Tag!“ Damit hat die Realität dem Versuch das Konzerns, sein Image wieder aufzupolieren, einen herben Dämpfer verpasst, findet Ihr nicht, liebe Lesergemeinde?

Der heutige Aufmacher der BILD-Zeitung dürfte ein ziemlicher Schlag für das Unternehmen bedeuten. Denn das wird auch den Menschen und VW-Kunden in Erinnerung bleiben, die selber 3100 Euro Rente mit Arbeit verdienen – allerdings im Monat. Da unterscheidet der Mann auf der Straße durchaus zwischen dem Geld, das ein Fußball-Profi in der Bundesliga kassiert, und dem, was ein Rentner abkassiert, der als Manager für den größten und teuersten Automobil-Skandal verantwortlich ist, den es in Deutschland jemals gegeben hat.

Spießer Alfons ist gespannt wie eine Wäscheleine auf die nächste Anzeige, die VW in BILD schalten wird! 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Januar 2017