Kategorie-Archiv: Dumm gelaufen

Werbetrommel: Was ist das Gegenteil von schlau?

Eigentlich soll die Werbung ja die Fragen von uns Konsumenten beantworten, bevor wir diese überhaupt gestellt haben. Nicht selten jedoch ist es die Werbung selber, die Fragen aufwirft. Und dann steht der Verbraucher vor dem Nichts. Zum Beispiel ratlos vor einem Regal im SB-Markt mit der Frage: Nehme ich Persil? Oder lieber Spee?

Als Spießer Alfons in ebendieser Situation gestanden und sich die besagte Frage gestellt hatte, da gab er sie gedanklich weiter an den Werbetexter und wollte wissen: „Warum Persil?“ Antwort des Textdichters: „Bringt den Sommer in die Trommel“ – siehe die Anzeige links!

Und dann die Frage in die andere Richtung: Warum Spee? Die Antwort kam von einem Fuchs, den wir auch schon kennen aus der Werbung der Bausparkasse Schäbisch Hall. Und Meister Reineke hat die folgende Begründung geliefert: „Das ist die schlaue Art zu waschen!“ Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. August 2017

Wie ein Branding zur Brandmarkung von VW wird

Bei Volkswagen, so ist ja bekannt, haben sich in Vergangenheit einige Schweinereien zugetragen, wenn wir an die Sauerei mit der Abgasmanipulation denken und an mögliche Kartellabsprachen mit Wettbewerbern. Für Sport1 war das ein Grund, den Autohersteller zu brandmarken, will meinen, zur Sau zu machen.

Das abgebildete Sparschwein hat der Spießer in einem Supermarkt gesehen. Und weil Alfons es sich nicht vorstellen kann, dass dieses tierische Branding ohne Zustimmung von Volkswagen erfolgt sein kann, überlegt der Spießer, was die Marketingstrategen sich wohl dabei gedacht haben, als sie hier ihr Markenrecht auf einem Borstenvieh verliehen haben.

Klar, es könnte sein, dass VW mit dem Sparschwein symbolisch andeuten will, dass der Konzern sparen muss, um Strafgelder zu zahlen für die Sünden dummer Führungskräfte. Aber dass damit auch ein freundliches Schweinchen von Sport1 beschmutzt wird, das muss ja nun wirklich nicht sein, oder?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. Juli 2017

Tudor: Eine Armbanduhr zum Verstecken

Im Bilde einer Anzeige sehen wir den Fußballer David Beckham. Und weil das ein Engländer ist, hat der Werbetexter sich seiner Englischkenntnisse erinnert und geschrieben: „Born to dare“, was meint: „Geboren, um zu wagen“. Womit sich der Anzeigenleser die Frage stellt: Was hat David Beckham gewagt?

Die Frage wird sichtbar beantwortet: Der Kicker hat sich seine Haut verunstalten lassen mit Tätowierungen, die für den Rest seines Lebens bleiben. Wer das schön oder gar ästhetisch empfindet, der träumt aus seiner Kindheit, und zwar von den Kriegsbemalungen der Indianer. Die Rothäute allerdings haben die Farbe entfernt, nachdem sie den Kriegspfad wieder verlassen hatten.

Dass das Tätowierhandwerk von den Inselbewohnern von Französich-Polynesien stammt, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Dazu ein Beitrag von Spiegel Online, wo von einem David die Rede ist.

Zurück zur Anzeige. Hier wird für eine Uhr geworben. Und wer ganz genau hinschaut, der erkennt, dass David Beckham eine Tudor-Uhr an seinem tätowierten Arm trägt – siehe die Abbildung! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. Juli 2017

Welche neuen Wege findet Facharzt Holger…?

Spießer Alfons hat eine private Krankenversicherung. Und nun hat er eine Anzeige gesichtet mit dem Absender: „Ihre privaten Krankenversicherer“. Da hat sich der spießige Versicherungsnehmer natürlich angesprochen gefühlt und gelesen: „Für unsere Gesundheit findet Facharzt Holter neue Wege. Wir sagen danke.“ Und das wirft Fragen auf und also lautend:

Für wessen Gesundheit findet Facharzt Holger angeblich neue Wege? Betrifft es die geschäftliche Gesundung der privaten Krankenversicherer? Die jedenfalls sagen „danke“.

Spießer Alfons kennt den Facharzt Holger nicht und weiß demzufolge auch nicht, in welchem Fach der Herr Doktor behandelt. Da er neue Wege findet, handelt es sich vermutlich um einen Urologen, der künstliche Darmausgänge legt. Was aber eine weitere Frage aufwirft, und zwar, warum führen die Wege des Facharztes Holger durch das Dichicht eines Waldes? Sucht er dort eventuell nach Heilkräutern…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Juli 2017

Totes Holz stapelt sich in der Ecke eines Supermarktes

Benötigt jemand von Euch eigentlich noch ein gedrucktes Telefonbuch und/oder Gelbe Seiten in Buchform? Spießer Alfons braucht beides schon seit Jahren nicht mehr, denn wenn er eine Telefonnummer sucht oder eine Firma, dann googelt er danach. Umso mehr fiel Alfons der riesengroße Stapel von Telefonbüchern ins Auge, über den er in einem Supermarkt gestolpert ist. Die Kunden sollen diese Bücher mitnehmen? Es sieht nicht danach aus, dass hier ein reichlicher Zugriff stattgefunden hat.

Einer braucht die Bücher auf jeden Fall, nämlich der Verlag, der an den Anzeigen verdient, die in diesen Büchern veröffentlicht werden. Wenn der Spießer dort eine Anzeige geschaltet und bezahlt hätte und dann vor diesem Stapel Bücher steht, dann wäre er sehr, sehr nachdenklich geworden und würde seinem Geld nachweinen.

Spießer Alfons meint, das Telefonbuch hat sich im digitalen Zeitalter erübrigt. Oder es erscheint in einer tatsächlichen Bedarfsauflage, die sich dann nicht in einem Supermarkt stapeln muss. Denn was passiert mit diesen Büchern und der Werbung, die darinnen veröffentlicht wird…?

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Juli 2017

HORIZONT: Die Freistücke wurden gesteigert

Bis Ende vergangenen Jahres ist die Kolumne „Spießer Alfons spießt die Werbung auf“ auch in gedruckter Form erschienen, und zwar in HORIZONT, der Wochenzeitung für Marketing & Werbung. Dort hatte der Spießer viele Fans, von denen sich einige sogar beim Verlag beschwerten, dass Spießer Alfons aus dem Gutenberg-Medium entfernt wurde und heute allein im Internet zu finden ist, wo er nicht zuletzt die Print-Werbung aufspießt, die der Redaktionsleitung nicht mehr so wichtig ist – es sei denn, die Anzeigen im eigenen Blatt, die der Spießer allerdings nicht aufspießen durfte.  😉

HORIZONT: Auflagenmeldung IVW

Nun war der Spießer neugierig, was ein halbes Jahr später von HORIZONT an die IVW gemeldet wurde, der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. Und siehe dort: Die Auflage ist doch tatsächlich um 48,43 % gestiegen. Allerdings nur in der Rubrik „Freistücke“ – siehe die Abbildung!

Die verkaufte Auflage indes fiel unter die 20.000er Grenze. Doch mit verschenkten Exemplaren verbreitet HORIZONT immer noch 20.854 Exemplare. Was natürlich allein die Optik verschönt und weniger die Verlagskasse.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Juli 2017

Nomen est omen: Wo Produktname = Zielgruppe ist

Es gibt Produkte, die sagen gleich durch ihren Namen, für wen sie bestimmt sind. Zum Beispiel „Kinder Riegel“, welches ein Produkt für Kinder ist. Oder „Schwarze Herrenschokolade“, die, wie der Name schon sagt, für schwarze Herren gedacht ist und nicht für Damen, für die wiederum „femina“-Produkte angeboten werden, mit denen Herren wenig anfangen können.

Und es gibt auch Produkte für Tiere. Zum Beispiel Biscuit Kekse, die den Namen „Bello!“ tragen – siehe die nebenstehende Abbildung! Was nicht an Katzen oder Kaninchen denken lässt, sondern vielmehr an Hunde.

Die Wahrheit jedoch sieht anders aus: Die Kekse mit dem tierischen Namen sind in Wahrheit ein Produkt aus dem Gender-Marketing: Sowohl Kinder, als auch Frauen und Männer können „Bello!“ unbeschadet essen, genauso wie Hunde das tun werden, wenn man ihnen dieses Knabberli anbietet.

Außerdem sind „Bello!“-Kekse auch Nahrung für kleine gelbe Wesen, die schon seit Urzeiten existieren und als Minions bekannt sind.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Juli 2017

Unnatürliche Werbung mit natürlicher Schönheit

Was bedeutet „natürliche Schönheit“? Natürliche Schönheit bedeutet: von Natur aus schön. Was wiederum meint: Wem natürliche Schönheit ins Gesicht geschrieben steht, der braucht keine Kosmetik. Denn wozu…?

Tennis-Queen Angelique Kerber wollte „mit natürlicher Schönheit punkten“ – siehe Abbildung der Anzeige! Das ging allerdings „nur am 19.6. nur bei QVC, und zwar online. Für Wimbledon hat die natürliche Schönheit dann aber nicht gereicht, die Tennisspielerin konnte dort leider nicht ausreichend punkten sondern schied im Achtelfinale aus.

Hätte die Protagonistin stattdessen ihre eigene Empfehlung aus der Anzeige ernstgenommen und mit unnatürlicher Schönheit gepunktet – nämlich mit dem bareMinerals Naturally You 5-TG Make-up Set – womöglich hätte sie das Turnier auf dem Rasen von Wimbledon gewonnen. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Juli 2017

Kopflose Gestalten in der Hamburger Sparkasse

Wenn Ihr einen Blick auf das nebenstehende Foto werft, liebe Lesergemeinde, das der Spießer durch eine Schaufensterscheibe gemacht hat, dann werdet Ihr vermutlich denken, dass es sich hier um den Laden eines Herrenausstatters handelt und nicht um eine Bank oder Sparkasse.

Irrtum! Diese kopflosen Gestalten können Kunden der Hamburger Sparkasse (Haspa) bewundern, und zwar in der Filiale in Ahrensburg bei Hamburg. Dort gibt der Filialleiter dem örtlichen Einzelhandel die Möglichkeit einer Warendekoration und  Prospektauslage in den Schalterhalle des Kreditinstituts.

Ob diese Möglichkeit nur für Damen- und Herrenausstatter gilt und nicht für auch für Herren- und Damenbestatter, entzieht sich der spießigen Kenntnis. Genauso die Antwort auf die Frage, ob dort genauso Erotik-Läden eine Warenpräsentation machen dürfen wie auch der örtliche Fischhandel  und anderes Gewerbe wie z. B. das leichte.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Juli 2017

Trockenes Brot im Swinger-Club – wie cross ist das denn?!

„Leicht & Cross“ nennt sich „Knusperbrot“. Und daran knuspern sollen jetzt die Anhänger der Swinger-Bewegung, die in Clubs zusammenkommen, um dort ihr Sexualleben zu stimulieren und dabei nicht nur die Handtücher tauschen. Swinger-Clubs sind „in“, nicht nur bei älteren Herrschaften, sondern auch viele junge Leute finden sich dort ein, um zu gucken und/oder ihren Gefühlen beim Fremdenverkehr freien Lauf zu lassen.

Das Motto in der Swinger-Szene lautet: „Alles kann, nichts muss“. Was meint: Alle sexuellen Spiele sind vom Grundsatz her möglich und werden von den Teinehmern toleriert. Aber niemand darf dabei zu etwas gezwungen werden. Das unterscheidet einen Swinger-Club von einem Bordell, wo der Gast einen Anspruch auf sexuelle Kontakte hat, für die er bezahlen musste. Unter Swingern hingegen reicht ein „Nein“, ob verbal oder non-verbal geäußert, um die Absichten eines anderen Gastes gleich im Keim zu ersticken. Und das ist auch gut so. 😉 Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. Juli 2017