Kommt deutsche Milch von „Hochleistungskühen“?

Hallo, liebe Freunde der Werbung! Wenn Ihr heute noch nix Besseres vorhabt, dann könnt Ihr zum Beispiel die Welt der Weidemilch entdecken. Nein, nicht etwa nur die halbe Welt, sondern die ganze – siehe die Anzeige von Kerrygold, die wirklich goldig ist!

Das steht der Bauer aus Irland auf seiner Weide und verkündet, dass seine Kühe „bis zu 300 Tage im Jahr und rund um die Uhr auf der Weide stehen“. Dabei holen sie sich auch im Winter keine kalten Füße, weil, so der Textdichter, der Golfstrom das Klima besonders milde macht.

Weiter im Werbetext: „Außerdem fressen unsere Kühe nur frisches Gras statt Kraftfutter. Dadurch geben sie nur halb so viel Milch im Jahr wie Hochleistungskühe in anderen Ländern. Ein Unterschied, den man sieht und schmeckt.“ Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. Juli 2017

Wie eine Zeitung ein Markenimage beschädigt

Ein Gewalttäter beim G20-Gipfel in Hamburg trug nach Recherche eines Reporters vom Hamburger Abendblatt eine Unterhose der Marke Calvin Klein. Was die Zeitung zur Überschrift animiert hat: „Die Calvin-Klein-Hooligans vom Schulterblatt“. Eine Headline, die dem Image der Marke nicht gerade dienlich ist.

aus: Hamburger Abendblatt

Nun stellen wir uns mal vor, einer dieser Idioten hätte einen Molotow-Cocktail in der Hand gehabt, aus dem als Zündschnur ein zusammengerolltes Hamburger Abendblatt steckte. Frage des Spießers: Hätte der Reporter dann auch eine Schlagzeile formuliert wie: „Die Hamburger-Abendblatt-Abonnenten vom Schulterblatt“…?

In dem Zeitungsbericht geht es um die Markenklamotten, die einige der Chaoten getragen haben. Was das mit den Krawallen zu tun hat, erklärt sich dem spießigen Leser nicht, denn es geht den meisten dieser Gewalttäter weniger um eine antikapitalistische Ideologie als vielmehr allein um Randale. Genauso wie bei den Hooligans in den Fußballstadien.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Juli 2017

Kopflose Gestalten in der Hamburger Sparkasse

Wenn Ihr einen Blick auf das nebenstehende Foto werft, liebe Lesergemeinde, das der Spießer durch eine Schaufensterscheibe gemacht hat, dann werdet Ihr vermutlich denken, dass es sich hier um den Laden eines Herrenausstatters handelt und nicht um eine Bank oder Sparkasse.

Irrtum! Diese kopflosen Gestalten können Kunden der Hamburger Sparkasse (Haspa) bewundern, und zwar in der Filiale in Ahrensburg bei Hamburg. Dort gibt der Filialleiter dem örtlichen Einzelhandel die Möglichkeit einer Warendekoration und  Prospektauslage in den Schalterhalle des Kreditinstituts.

Ob diese Möglichkeit nur für Damen- und Herrenausstatter gilt und nicht für auch für Herren- und Damenbestatter, entzieht sich der spießigen Kenntnis. Genauso die Antwort auf die Frage, ob dort genauso Erotik-Läden eine Warenpräsentation machen dürfen wie auch der örtliche Fischhandel  und anderes Gewerbe wie z. B. das leichte.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Juli 2017

Von weiblicher Schönheit und überflüssigen Ampullen

Endlich mal eine Kosmetikwerbung, die fast ehrlich ist im Gegensatz zu 99 Prozent übriger Reklame für kosmetische Produkte. Wir sehen drei Damen im Bilde einer Anzeige, wozu der Textdichter geschrieben hat: „Schönheit kann man jetzt auch trinken“.

Spießer Alfons macht ganz bewusst vor „ehrlich“ die Einschränkung mit einem „fast“. Denn es ist nicht ganz korrekt, dass man Schönheit erst „jetzt“ erst trinken kann. Richtig ist: Schönheit konnte man schon zu biblischer Zeit trinken, da Jesus das Wasser in Wein verwandelt hat.

Was besonders Männer wissen: Ein Frau kann man sich schön trinken. Das geht mit Bier oder Jägermeister sehr viel preiswerter und schmackhafter als mit den Trinkampullen von Elasten. Letztere sind also flüssiger als Wasser, nämlich überflüssig wie auch alle übrigen Kosmetikprodukte, wenn die Hausbar gefüllt ist. Und Schönheit liegt bekanntlich immer im Auge des Betrachters.

In diesem Sinne: Prosit!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. Juli 2017

Gerry Weber: Jetzt auch Klamotten für Kinder?

Eine Frau kann in der Gosse landen und/oder auf den Strich der Straße gehen. Gerry Weber zeigt, wie ein Spaziergang in der Gosse „mit Vergnügen“ geht, und zwar in einem Kleid dieser Marke und mit ausgebreiteten Armen. Aber vergessen Sie das, es ist natürlich bloß satirische gemeint! 😉

Der Grund des spießigen Blog-Eintrages ist vielmehr das kleine Mädchen. Was soll das Kind in dieser Anzeige? Trägt es ebenfalls ein Kleid von Gerry Weber? Kaum anzunehmen, denn nach Kenntnis des Spießers hat dieser Klamottenhändler keine „Collection“ für Kinder im Angebot. Und deshalb hegt der Spießer die Befürchtung, dass dieses Kind bloß Werbedekoration ist und die Blicke der Anzeigenleserinnen von der Hauptdarstellerin ablenken soll. 🙁

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Juli 2017

Weniger ist mehr, und zwar mehr oder weniger

Ärzte empfehlen, dass wir gegen Schmerzen nur Medikamente schlucken sollen, die nur einen einzigen Wirkungsstoff haben. Und die Werber von „Jägermeister“ hingegen empfehlen diesen Likör, weil er 56 Inhaltsstoffe hat, nämlich Kräuter. Und Kräuter, so wissen wir aus der Heilpflanzenlehre, sind gesund, sodass wir gar nicht genug davon schlucken können.

Und nun entdeckte der Spießer ein „NEU“-Produkt, das es in Apotheken gibt: Avène. Der Hersteller wirbt mit dem Versprechen: „WENIGER Inhaltsstoffe MEHR Pflege“ – siehe die Abbildung! Und im Kleingedruckten erfahren wir: „Pflegt und beruhigt mit nur 7 Inhaltsstoffen“.

Wir folgern Schluss in der Umkehr: Zuvor hatte Avène MEHR Inhaltsstoffe und WENIGER Pflege. Woraus die Konsumenten erkennen: Weniger ist mehr.

Und am Fuße folgt der Hinweis: „Jetzt in Ihrer Apotheke testen – Überzeugen Sie sich selbst.“ Womit gesagt wird, dass ein Test nicht von einem Kauf abhängig ist. Und so wird Spießer Alfons gleich mal in seine Apotheke gehen und dort vor Ort prüfen, ob die 7 Inhaltsstoffe wirklich alle in der Tube sind und ob damit tatsächlich „für eine optimale Feuchtigkeitsversorgung“ gesorgt wird. Wer von Euch will mitkommen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Juli 2017

Trockenes Brot im Swinger-Club – wie cross ist das denn?!

„Leicht & Cross“ nennt sich „Knusperbrot“. Und daran knuspern sollen jetzt die Anhänger der Swinger-Bewegung, die in Clubs zusammenkommen, um dort ihr Sexualleben zu stimulieren und dabei nicht nur die Handtücher tauschen. Swinger-Clubs sind „in“, nicht nur bei älteren Herrschaften, sondern auch viele junge Leute finden sich dort ein, um zu gucken und/oder ihren Gefühlen beim Fremdenverkehr freien Lauf zu lassen.

Das Motto in der Swinger-Szene lautet: „Alles kann, nichts muss“. Was meint: Alle sexuellen Spiele sind vom Grundsatz her möglich und werden von den Teinehmern toleriert. Aber niemand darf dabei zu etwas gezwungen werden. Das unterscheidet einen Swinger-Club von einem Bordell, wo der Gast einen Anspruch auf sexuelle Kontakte hat, für die er bezahlen musste. Unter Swingern hingegen reicht ein „Nein“, ob verbal oder non-verbal geäußert, um die Absichten eines anderen Gastes gleich im Keim zu ersticken. Und das ist auch gut so. 😉 Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. Juli 2017

Geschmacklos: Evas Rippe auf dem Grill der Werbung

Es gibt Werbetexter, die wollen originell sein um jeden Preis, koste es auch den Sinn ihrer Worte. Als Beispiel serviert Euch der Spießer eine Anzeige für „BEEF!“, dem Rindermagazin für Männer mit der Unterzeile: „Männer kochen anders“. Dort lesen wir die Headline: „Das Beste hat Gott schon immer aus Rippen erschaffen.“ 

Der Textdichter scheint nicht so ganz bibelfest zu sein. Denn er weiß nicht, dass Gott aus einer einzigen Rippe von Adam dessen Weib Eva erschaffen hat. Also nicht „schon immer aus Rippen“, sondern einmal und aus einer einzigen Rippe.

Der Vergleich mit Eva und einem Rindvieh ist schon sehr heftig, zumal es in dem Magazin um Grillrezepte geht und damit um den Verzehr von Fleisch, das an den Rippen hängt.

Ja. liebe Freunde der Werbung, wenn Werber einen orgastischen Einfall haben, dann kann man das nicht selten als Kreationanie bezeichnen. Nur Kannibalen werden das als witzig empfinden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Juli 2017

BILD und die Fake News auf der Titelseite

Heute finden wir auf der Titelseite der BILD-Zeitung eine kleine Meldung – siehe die Abbildung! Dort wird nichts berichtet über die Geschäfte der Commerzbank in den nächsten Jahren, sondern dort erfährt der Leser, dass die Commerzbank mit der Schließung von vielen Bankfilialen rechnet, und zwar bei der Konkurrenz.

aus: BILD-Zeitung

Im Konjunktiv, also der Möglichkeitsform, ist dort auch vermerkt: „30 Mio. Bankkunden könnten ihre Filiale verlieren“, so der „Tagesspiegel“.

Mit dieser Prognose stellt eine Bank sich ins Rampenlicht, indem sie die Wettbewerber in den Schatten stellt und den Kunden anderer Geldinstitute pauschal Angst einflößt. Und die Zeitung ist auch noch so kritiklos, so etwas zu drucken. Oder –  ist das womöglich bloß eine redaktionell gestaltete Werbung der Commerzbank, wo man vergessen hat, das Wörtchen „Anzeige“ drüber zu setzen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. Juli 2017

Condor: Freiluftflüge nicht gefragt aber weiterhin beworben

Über Billigflüge mit Condor hat Spießer Alfons bereits berichtet. Inzwischen haben die Werber der Airline festgestellt: Fluggäste verzichten darauf, mit Condor auf Freiluftplätzen zu reisen. Der Textdichter gesteht: „Hier wirft man gern das Handtuch“ – siehe die Abbildung!

Warum Condor diese Reklameannonce trotzdem geschaltet hat, entzieht sich spießiger Erkenntnis. Möglicherweise ein Anfall von Kreationanie der Werbegestalter, die es einfach nicht lassen können, sich bei ihrer Arbeit selbst zu befriedigen.

Und noch ein spießiges Wort zum Slogan von Condor: Während einfältige Menschen auf Fliegen mit einer Fliegen-Flinte schießen, gesteht die Airlinge: „Wir lieben Fliegen.“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. Juli 2017