Wahrscheinlich wieder mal ein Fake in der Werbung

Die Textdichter der Werbung bedienen sich immer wieder gern dem Hilfsmittel der Suggestion. Dieses ist eine Beeinflussung, um den Konsumenten zu manipulieren. Eine Vokabel, die dabei verwendet wird, ist zum Beispiel „wahrscheinlich“. Und ein klassisches Exempel aus der Werbung ist Duplo, „die wahrscheinlich längste Praline der Welt“.

Was bedeutet „wahrscheinlich“ tatsächlich? Es bedeutet: „mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, in Betracht kommend“. So jedenfalls meinen es die Nachfahren von Konrad Duden. Damit heißt „wahrscheinlich“, dass es nicht 100 Prozent zutreffend ist, sondern womöglich nur 99 Prozent.

Spießer Alfons sieht es ein bisschen anders: „wahrscheinlich“ bedeutet nach seiner Meinung: wahr zum Schein. Also scheinbar wahr. Und das meint: Die Wahrheit sieht ganz anders aus.

Der Werbedichter von Mitsubishi hat wahrscheinlich zuviel Duplo gegessen. So kam er auf die Headline: „Wahrscheinlich Deutschlands bestes Angebot“. Womit er dem Autofahrer suggerieren will: Es ist tatsächlich Deutschlands bestes Angebot – siehe die Anzeige! So etwas kann man auch als eine unterschwellige Beeinflussung des Kunden bezeichnen. Was bei Duplo harmlos ist, geht bei Mitsubishi über den Grenzwert hinaus. Weil Beweise für die Aussage fehlen.

Und dann erfahren wir, dass „der Space Star in seiner Klasse ein echtes Siegerauto“ ist. Und wir fragen uns: Was in aller Welt soll das bedeuten? Hat dieses Auto reihenweise die Pole-Position bei Autotests eingenommen, zum Beispiel 1. Plätze bei ADAC, AUTO BILD, AUTO MOTOR SPORT, AUTO ZEITUNG u. a.?

Oder wurden die Lorbeeren „Sieger Auto“ verliehen  von der  Werbeagentur, die Mitsubishi betreut? Dann sind sie wahrscheinlich ein Fake.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. Januar 2017

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