Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Oder besser: Fragen Sie doch gleich Alfons den Spießer!

Aus gegebenem Anlass, nämlich die unveränderte Veröffentlichung, weist Spießer Alfons noch einmal auf eine Anzeige hin. Wir sehen und lesen: „Ihre Lösung bei kribbelnden Füßen“. Und wir sehen: Was auf den Füßen kribbelt, das sind Ameisen. Und dagegen empfíehlt der Werbungtreibende „milgamma protekt“, und zwar „nur eine Tablette täglich“.

Der Spießer hingegen empfiehlt hier eine ganz anderes Lösung, nämlich ein Ameisenspray. Oder noch besser: Wenn Ameisen auf Euren Füßen kribbeln, liebe Leser, dann haltet Ihr die Füße einfach in die Dusche und braust die Tierchen sanft ab. Das belastet weder den Magen durch Tabletten noch die Geldbörse durch den Kauf von „milgamma protekt“.

Wenn’s Euch dagegen im Bauch kribbelt, als wären dort Schmetterlinge zugange, dann empfiehlt Euch der Spießer: Verzichtet ebenfalls auf Tabletten und gebt Euch diesem Kribbelgefühl mit Leib und Seele hin!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Oktober 2017

Sex sells: Fliegender Wechsel im Call-Girl-Ring?

Wir sehen zwei junge Frauen, die sich im Auto ausziehen und lesen dazu: „Überstunden, fliegender Wechsel, perfekter Auftritt“. Und was denken wir, wenn wir dieses auf einem Plakat sehen und lesen?

Spießer Alfons denkt: Es kann keine Werbung für Zigaretten sein, denn Werbung für Zigaretten darf keine erotischen Darstellungen zeigen. Und so vermutet der Spießer: Dieser Anschlag wirbt für einen Call-Girl-Ring, wo die Damen so sehr beschäftigt sind, dass sie im fliegenden Wechsel sogar Überstunden machen müssen und es dabei so eilig haben, zum nächsten Kunden zu kommen, dass sie im Taxi die durchschwitzten Dessous wechseln. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Oktober 2017

Wie Armani-Kunden schneller in den Himmel kommen

Wie kann ein junges Liebespaar schneller in den Himmel kommen? Nun, hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel durch Liebe, mit der wir Menschen im 7. Himmel landen – und manchmal in der Hölle erwachen. Genauso wie beim Rauchen von Zigaretten: Ein Genuss auf Erden, durch den süchtige Konsumenten schneller Im Himmel sind bzw. unter der Erde.

Und nun kommt Emporio Armani mit zwei Fläschchen und der Headline: „Together we touch the sky“ – siehe die Abbildung!

Nein, den Inhalt der beiden Fläschchen soll man nicht trinken, sondern das Pärchen soll sich damit benetzen. Und beim Einatmen der Düfte wird man high, und zwar so high, wie wir das am Sitzplatz der Protagonisten erkennen können. Nur noch eine falsche Bewegung, und sie fallen in den Abgrund und werden zu Engeln, sodass sie über den Wolken fliegen und den Sky betatschen können.

Ja, Spießer Alfons weiß, dass dieser sein Kommentar eher höllisch klingt; aber hat jemand von Euch eine bessere Erklärung für diese himmlische Annonce…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Oktober 2017

Ein haariges Opus der Werbung in blauer Wolle

Wir sehen eine Anzeige von Opus. Vermutlich soll damit ein Pullover angeboten werden. Und sowohl e4 Leser als auch die Leserin fragen sich: Warum versteckt das Fotomodell sein Gesicht hinter ihren Haaren? Schämt die junge Frau sich dafür, für diese Marke ihr Gesicht hinzuhalten…?

Die Wahrheit ist: Der Pullover passt nicht. Wie zu erkennen ist, sind die Ärmel viel zu lang. Und jucken tut das Ding offenbar auch, denn die Frau kratzt sich. Und deshalb wollte sie in der Werbung nicht erkannt werden.

Oder kann ein Mitglied aus der spießigen Lesergemeinde dem Spießer verraten, warum das Gesicht der Frau nicht zu erkennen ist? Hat sie vielleicht einen Exklusivvertrag mit einem anderen Label und will sich hier unerkannt ein paar Euro hinzuverdienen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Oktober 2017

ADC-Seminar zum Thema pornografische Nahrung

Der Art Directors Club bietet ein neues Seminar an unter der Fragestellung: „High-Quality-Content oder doch lieber #foodporn?“ Und wir lesen: „Welche Social Media Strategie am Besten für euch ist und wie ihr das Meiste aus eurer Kampagne herausholt“.

Vorab: Aus einer Kampagne kam man natürlich nur das herausholen, was man selber reingesteckt hat. Aber: Nicht die Gestalter der Kampagne sollen das Meiste rausholen, sondern der Kunde, der dafür gezahlt hat.

Die Frage, die der Club bezüglich Foodporn stellt, ist bekanntlich nur individuell zu beantworten. Auch Pornografie bei der Nahrungsaufnahme kann High-Quality-Content sein, zum Beispiel für Pornofilmer, wenn die zeigen, wie Würstchen, Gurken und Bananen aufgenommen werden.

Und dann ist dort auch die Rede von „Social Media & Influencer Marketing“. Da kann man nur hoffen, dass der ADC so verantwortungsbewusst ist und aufklärt, dass Influencer Marketing eine der größten Verarschungen der Konsumenten ist, von der sich der ADC distanzieren sollte. Auch wäre es ratsam, würde sich der Gesetzgeber mit diesen Machenschaften mal intensiver befassen.

Ausgangs sei spießig vermerkt: Am besten (!) wäre  ein Seminar für die ADC-Mitglieder in Sachen Rechtschreibung.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Oktober 2017

Sioux: Wo der Spirit aus Spirituosen kommt

Warum haben die Sioux-Indianer keine Spuren hinterlassen? Sie taten es nicht, weil sie auf weichen Sohlen über die Prärie gelatscht sind, denn die Sioux trugen Mokassins. So konnten ihre Feinde den Spuren der Indianer nur erschwert folgen, denn ihre Schuhe hinterließen weniger Eindrücke im Boden als eine Schuhsohle der Marke Sioux.

Sioux-Schuhe inserieren: „Du hinterlässt Spuren. Entscheide welche.“ Und was denkt der Leser dabei? Er denkt an die Spuren, die er in seinem Leben hinterlassen kann. Bestehende Eindrücke in Familie, Beruf und Öffentlichkeit.

Natürlich hinterlässt der Mensch auch Spuren mit seiner Schuhsohle, zumal dann, wenn diese ein deutliches Profil hat. Doch wenn der Schuhfabrikant den Claim verbreitet: „FEEL THE INDIAN SPIRIT“, dann spaziert er mit seinen Stiefeln auf dem Holzwege. Die Dinger haben weder was mit den Sioux zu tun noch mit indianischem Geist.

Den einzigen Geist, den der Träger solcher Spießer spürt, ist der Spirit aus aus den Spirituosen der Werber. Denn wer einen derartigen Nonsens formuliert hat, der hat offenbar zuviel Feuerwasser getrunken, bevor er seine spiritistischen Worte fabuliert hat.

Howgh, Häuptling Spießender Alfons hat gesprochen!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Oktober 2017

Wenn Ihr einen reizenden Darm habt

Hat jemand von Euch eventuell einen Blähbauch? Oder Verstopfung? Oder Durchfall? Dann braucht Ihr Kijimea, „die Nr. 1“. Was Kijimea ist? Wir können es der Packung entnehmen: „Reizdarm“ – siehe die Reklameannonce!

Wie wir außerdem erkennen, gibt es Kijimea Reizdarm in der großen Familienpackung. Und Franz & Gudrun aus Ebersberg geben dazu folgendes Testiomial ab: „Darmbeschwerden? Für uns kein Thema mehr.“

Beschwerlich dagegen ist die riesige Packung, die in der Wohnung von Franz & Gudrun sehr viel Platz einnimmt. Aber das Paar weiß sich zu helfen: „Wir haben einfach unsere Couch im Wohnzimmer entsorgt und sitzen nun auf der Familienpackung!“, erklärte Gudrun dem Spießer auf Anfrage. Und von dort droben hat das Ehepaar auch einen besseren Ausblick.

Worüber Alfons jetzt nur noch nachdenkt: Verstopfung ist doch genau das Gegenteil von Durchfall, oder? Wie kann es da sein, dass ein Mittel gleichzeitig für so gegensätzliche Beschwerden helfen kann…? Darüber würde der Spießer gern mit seinem Arzt oder Apotheker sprechen, aber dieser Hinweis fehlt merkwürdigerweise in der Anzeige.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. Oktober 2017

Picard: Wo die Liebe so hinfällt

Picard ist nicht nur eine Insel des Aldabra-Atolls der Seychellen, sondern Picard ist auch ein Krater auf dem Mond. Aber nicht nur das, denn Picard ist auch noch ein Lederwarenhersteller; und wie der picardische Name verrät, ist es ein deutsches Unternehmen.

Von eben diesem deutschen Unternehmen hat der Spießer eine Anzeige gefunden. Und in dieser Anzeige wird eine Frage aufgeworfen und also lautend: „Schon verliebt?“ Wozu wir im Bilde ein junges Paar sehen, das seine Liebe dokumentiert: Die Frau liebt ihre Handtasche, der Mann ist verliebt in sein Huhn.

Bleibt nur noch die Frage an den Anzeigenleser unbeantwortet im Raume stehen: „Schon verliebt?“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Oktober 2017

Wer soll die Formel 1 gewinnen – Vettel oder Hamilton…?

Die Formel 1 ist nicht nur ein Autorennen, sondern das Autorennen ist gleichzeitig Werbung für die Marken, die dort am Start sind. Das vorab.

Und nun folgende Metapher: Toni Kroos ist ein deutscher Fußballspieler, der für Real Madrid spielt. Und Arjen Robben ist ein niederländischer Fußballspieler, der für Bayern München kickt. Das zum einen.

Zum anderen: Sebastian Vettel ist ein deutscher Rennfahrer, der für Italien (Ferrari) fährt. Und Lewis Hamilton ist ein englischer Rennfahrer, der für Deutschland (Mercedes) fährt.

So, und damit die Frage des Spießers: Wenn Bayern München gegen Real Madrid spielt, wer soll dann Eurem Wunsche nach die Tore schießen und das Spiel gewinnen – Toni Kroos und Real Madrid? Oder Arjen Robben und Bayern München? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Oktober 2017

Die Werbung ist voll unendlicher Gründe

Natürlich weiß jeder von Euch, wer Brunello Cucinelli ist und was der herstellt. Spießer Alfons weiß es leider nicht. Und deshalb muss er sich von einer Anzeige von Brunello Cucinelli aufklären lassen und feststellen: Brunello ist ein Wein aus Italien.

Die Headline der Anzeige besteht aus einem Satz von Leonardo da Vinci und also lautend: „Die Natur ist voll unendlicher Gründe“. Und wir sehen in der Anzeige einen dieser Gründe, der dem Wein dienlich ist, nämlich lodernde Feuer in der Nacht zwischen den Reihen der Weinstöcke, damit die Reben keinen Schaden durch Kälte bekommen sollen. Und das ist vermutlich eine Idee vom Maler der Mona Lisa, denn der hatte bekanntlich sehr viele gute Ideen.

Die Idee von Spießer Alfons: Brunello Cucinelli sollte wärmende Stricksachen aus Deutschland von Carlo Colucci besorgen, damit die Arbeiter auf dem Weinberg ebenfalls gegen Wind und Kälte geschützt werden!

Oder die Jungs  trinken einen Glühwein, um sich damit zu erwärmen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Oktober 2017