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ADC-Seminar zum Thema pornografische Nahrung

Der Art Directors Club bietet ein neues Seminar an unter der Fragestellung: „High-Quality-Content oder doch lieber #foodporn?“ Und wir lesen: „Welche Social Media Strategie am Besten für euch ist und wie ihr das Meiste aus eurer Kampagne herausholt“.

Vorab: Aus einer Kampagne kam man natürlich nur das herausholen, was man selber reingesteckt hat. Aber: Nicht die Gestalter der Kampagne sollen das Meiste rausholen, sondern der Kunde, der dafür gezahlt hat.

Die Frage, die der Club bezüglich Foodporn stellt, ist bekanntlich nur individuell zu beantworten. Auch Pornografie bei der Nahrungsaufnahme kann High-Quality-Content sein, zum Beispiel für Pornofilmer, wenn die zeigen, wie Würstchen, Gurken und Bananen aufgenommen werden.

Und dann ist dort auch die Rede von „Social Media & Influencer Marketing“. Da kann man nur hoffen, dass der ADC so verantwortungsbewusst ist und aufklärt, dass Influencer Marketing eine der größten Verarschungen der Konsumenten ist, von der sich der ADC distanzieren sollte. Auch wäre es ratsam, würde sich der Gesetzgeber mit diesen Machenschaften mal intensiver befassen.

Ausgangs sei spießig vermerkt: Am besten (!) wäre  ein Seminar für die ADC-Mitglieder in Sachen Rechtschreibung.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Oktober 2017

Influencer Marketing: Der Leithammel geht voran, und die Schafe folgen willig!

Seit einiger Zeit brabbelt man in der Marketing- und Kommunikationsbranche von Influencer Marketing und versteht darunter: Konsumenten, die sich beeinflussen lassen von Personen, die in sozialen Netzwerken ein hohes Ansehen haben, das sie als quasi Meinungsbildner kommerziell ausnutzen, um Produkte und Dienstleistungen an leichtgläubige Follower zu verkaufen und dafür selber Bares bzw. Sachleistungen erhalten, über die sie nur ungern reden.

Sinnbild für Influencer Marketing (Litho:  A. Paul Weber

Das ist im Ursprung nichts Neues, denn ein vergleichbares Unterfangen gibt es schon seit Jahrzehnten. Früher nannte man die Influencer noch Oppinon-Leader und sprach von Testimonial-Werbung. Und diese Komsum-Vorbilder wirkten damals noch nicht im Internet wie z. B. in Blogs und anderen sozialen Netzwerken, sondern im TV und auf der Showbühne, in Stadien und in den gedruckten Medien. Und das tun sie auch heute noch – Beispiel: Dieter Bohlen & Camp David.

Der Leithammel geht voran, die Schafe folgen.

Nachdem bestimmte Pop-Stars sich auf der Bühne in zerschlissenen Jeans präsentiert hatten, wollten die Fans hernach auch kaputte Hosen tragen. Ebenso sind Tatoos und Piercings auf diese Weise verbreitet worden. Und Modehersteller nutzen schon seit Ewigkeiten prominente Zeitgenossen als Werberträger, indem sie den Stars ihre Klamotten gratis frei Haus liefern, damit die Promis sich damit in der Öffentlichkeit präsentieren – sprich: werben – sollen.

Im Fernsehen gibt es etwas Vergleichbares mit Influencer-Werbung, nämlich das Product Placement, sprich: Requisiten-Reklame, die eigentlich verboten ist, wenn dabei heimlich Geld den Besitzer wechselt. Wer aber kann das in jedem Fall kontrollieren?! Und in jeder Frauenzeitschrift findet Influencer-Werbung statt, wenn die Redaktion bestimmte Produkte vorstellt und empfiehlt. Auch hier wurde schon immer geschmiert, mit Geld und Geschenken und Reisen und anderen schönen Dingen. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. Januar 2017