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Die Steigerung im Dschungel-Camp: Nach Maden, Känguruh-Hoden und Kakerlaken jetzt auch noch Big Mac…!

Werbung und Redaktion stehen eng nebeneinander. Wobei die Redaktion nach dem Willen der Werbungtreibenden den Appetit des Lesers auf die Werbung anregen soll. Was bedeutet: Wenn ein Klamottenhersteller mit seiner Anzeige im Modeteil einer Frauenzeitschrift steht, dann ist er dort platziert, wo das Interesse der Leserin an Mode von vornherein vorhanden ist. Somit liefert die Redaktion das Umfeld für Werbung, quasi den Rahmen für die Werbung, bzw. die Rahmenbedingungen für die Werbewirkung.

Werbung und Redaktion sollten sich möglichst nicht beißen. Was der Spießer damit meint, erklärt er euch im folgenden: Exempel: In einer Zeitschrift steht ein kritischer Bericht über verunreinigtes Hackfleisch, wo tote Maden in einer Bulette abgebildet sind. Und wenn daneben eine Big Mac-Anzeige von McDonald’s stehen würde, dann wäre der Werbewert naturgemäß eingeschränkt, denn nicht wenige Leser würden beim Anblick des Hamburgers an tote Maden denken – möglicherweise auch nur unterschwellig.

Aus diesem Grunde kann Spießer Alfons es sich nicht vorstellen, dass McDonald’s in der Fernsehserie „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ werben würde, denn der gedankliche Transfer von Maden, Kakerlaken und Känguruh-Hoden auf den Hamburger ist nicht von der Hand zu weisen. Jedenfalls nicht bei Spießer Alfons, der es für ein Gerücht hält, dass McDonald’s seinem Spitznamen alle Ehre macht und tatsächlich Werbung im Dschungel-Camp treibt, wo der Fraß echt zum Kotzen ist.

Allerdings: Die Hardcore-Zuschauer dieser TV-Sendung schrecken vor nichts zurück. Möglicherweise werden sie deshalb gleich nach dem Dschungel-Camp ins nächste Camp von McDonald’s eilen und sich freuen, dass sie kein Ungeziefer runterwürgen müssen wie die Kandidaten in der RTL-Kantine im Dschungel.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Januar 2017