Schlagwort-Archiv: doofe Werbung

Wie Armani-Kunden schneller in den Himmel kommen

Wie kann ein junges Liebespaar schneller in den Himmel kommen? Nun, hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel durch Liebe, mit der wir Menschen im 7. Himmel landen – und manchmal in der Hölle erwachen. Genauso wie beim Rauchen von Zigaretten: Ein Genuss auf Erden, durch den süchtige Konsumenten schneller Im Himmel sind bzw. unter der Erde.

Und nun kommt Emporio Armani mit zwei Fläschchen und der Headline: „Together we touch the sky“ – siehe die Abbildung!

Nein, den Inhalt der beiden Fläschchen soll man nicht trinken, sondern das Pärchen soll sich damit benetzen. Und beim Einatmen der Düfte wird man high, und zwar so high, wie wir das am Sitzplatz der Protagonisten erkennen können. Nur noch eine falsche Bewegung, und sie fallen in den Abgrund und werden zu Engeln, sodass sie über den Wolken fliegen und den Sky betatschen können.

Ja, Spießer Alfons weiß, dass dieser sein Kommentar eher höllisch klingt; aber hat jemand von Euch eine bessere Erklärung für diese himmlische Annonce…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Oktober 2017

Ein haariges Opus der Werbung in blauer Wolle

Wir sehen eine Anzeige von Opus. Vermutlich soll damit ein Pullover angeboten werden. Und sowohl e4 Leser als auch die Leserin fragen sich: Warum versteckt das Fotomodell sein Gesicht hinter ihren Haaren? Schämt die junge Frau sich dafür, für diese Marke ihr Gesicht hinzuhalten…?

Die Wahrheit ist: Der Pullover passt nicht. Wie zu erkennen ist, sind die Ärmel viel zu lang. Und jucken tut das Ding offenbar auch, denn die Frau kratzt sich. Und deshalb wollte sie in der Werbung nicht erkannt werden.

Oder kann ein Mitglied aus der spießigen Lesergemeinde dem Spießer verraten, warum das Gesicht der Frau nicht zu erkennen ist? Hat sie vielleicht einen Exklusivvertrag mit einem anderen Label und will sich hier unerkannt ein paar Euro hinzuverdienen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Oktober 2017

Sioux: Wo der Spirit aus Spirituosen kommt

Warum haben die Sioux-Indianer keine Spuren hinterlassen? Sie taten es nicht, weil sie auf weichen Sohlen über die Prärie gelatscht sind, denn die Sioux trugen Mokassins. So konnten ihre Feinde den Spuren der Indianer nur erschwert folgen, denn ihre Schuhe hinterließen weniger Eindrücke im Boden als eine Schuhsohle der Marke Sioux.

Sioux-Schuhe inserieren: „Du hinterlässt Spuren. Entscheide welche.“ Und was denkt der Leser dabei? Er denkt an die Spuren, die er in seinem Leben hinterlassen kann. Bestehende Eindrücke in Familie, Beruf und Öffentlichkeit.

Natürlich hinterlässt der Mensch auch Spuren mit seiner Schuhsohle, zumal dann, wenn diese ein deutliches Profil hat. Doch wenn der Schuhfabrikant den Claim verbreitet: „FEEL THE INDIAN SPIRIT“, dann spaziert er mit seinen Stiefeln auf dem Holzwege. Die Dinger haben weder was mit den Sioux zu tun noch mit indianischem Geist.

Den einzigen Geist, den der Träger solcher Spießer spürt, ist der Spirit aus aus den Spirituosen der Werber. Denn wer einen derartigen Nonsens formuliert hat, der hat offenbar zuviel Feuerwasser getrunken, bevor er seine spiritistischen Worte fabuliert hat.

Howgh, Häuptling Spießender Alfons hat gesprochen!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Oktober 2017

Wenn Ihr einen reizenden Darm habt

Hat jemand von Euch eventuell einen Blähbauch? Oder Verstopfung? Oder Durchfall? Dann braucht Ihr Kijimea, „die Nr. 1“. Was Kijimea ist? Wir können es der Packung entnehmen: „Reizdarm“ – siehe die Reklameannonce!

Wie wir außerdem erkennen, gibt es Kijimea Reizdarm in der großen Familienpackung. Und Franz & Gudrun aus Ebersberg geben dazu folgendes Testiomial ab: „Darmbeschwerden? Für uns kein Thema mehr.“

Beschwerlich dagegen ist die riesige Packung, die in der Wohnung von Franz & Gudrun sehr viel Platz einnimmt. Aber das Paar weiß sich zu helfen: „Wir haben einfach unsere Couch im Wohnzimmer entsorgt und sitzen nun auf der Familienpackung!“, erklärte Gudrun dem Spießer auf Anfrage. Und von dort droben hat das Ehepaar auch einen besseren Ausblick.

Worüber Alfons jetzt nur noch nachdenkt: Verstopfung ist doch genau das Gegenteil von Durchfall, oder? Wie kann es da sein, dass ein Mittel gleichzeitig für so gegensätzliche Beschwerden helfen kann…? Darüber würde der Spießer gern mit seinem Arzt oder Apotheker sprechen, aber dieser Hinweis fehlt merkwürdigerweise in der Anzeige.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. Oktober 2017

Picard: Wo die Liebe so hinfällt

Picard ist nicht nur eine Insel des Aldabra-Atolls der Seychellen, sondern Picard ist auch ein Krater auf dem Mond. Aber nicht nur das, denn Picard ist auch noch ein Lederwarenhersteller; und wie der picardische Name verrät, ist es ein deutsches Unternehmen.

Von eben diesem deutschen Unternehmen hat der Spießer eine Anzeige gefunden. Und in dieser Anzeige wird eine Frage aufgeworfen und also lautend: „Schon verliebt?“ Wozu wir im Bilde ein junges Paar sehen, das seine Liebe dokumentiert: Die Frau liebt ihre Handtasche, der Mann ist verliebt in sein Huhn.

Bleibt nur noch die Frage an den Anzeigenleser unbeantwortet im Raume stehen: „Schon verliebt?“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Oktober 2017

Mach Dein Ding, wenn Du ein Kamel sein willst!

Das Plakat von Camel richtet sich an Kinder und Jugendliche. Denn die Schlagzeile lautet nicht: „Schmeckt anders als Sie denken!“, sondern: „Schmeckt anders als Du denkst!“ Und die Frage des spießigen Betrachters lautet: Was will uns der Werbedichter damit sagen?

Alfons denkt: Camel schmeckt voll aromatisch mit natürlichem Aroma ohne Zusatzstoffe. Aber der Spießer hat offensichtlich falsch gedacht, denn Camel schmeckt anders als Alfons denkt. Vermutlich grässlich und moderig wie das Grab, das sich der Raucher damit selber schaufelt.

Dem Label entnehmen wir: „Do your thing“. Und darunter ist ein Dromedar abgebildet, das zur Familie der Kamele gehört. Was bedeutet: Wer sein Ding tut, ist ein Kamel.

Und die Fußzeile auf dem Poster lautet: „Rauchen kann tödlich sein“. Das ist die mildeste Form der Warnung, denn „kann“ ist die Möglichkeitsform, was meint: kann sein, muss aber nicht. Und die Zigarettenpackung ist so hingelegt, dass man das Schockbild darauf nicht erkennt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Oktober 2017

Wie wird ein Produkt zum Liebling von Apothekern…?

Wir lesen: „Apothekers neuer Liebling!“ und erfahren, dass es sich bei dem Liebling um MediGel handelt, das für „schnelle Wundheilung“ sorgen soll. Und wir fragen uns: Warum ist MediGel denn wohl „Apothekers neuer Liebling“ – verdienen die Apotheker daran besonders viel?

Wir erfahren: „Apotheker-Studie zeigt: 96% würden MediGel Schnelle Wundheilung ihren Kunden weiterempfehlen.“ Daraus kann Spießer Alfons nur schließen: Die Apotheker haben das Gel selber ausprobiert und die Wirksamkeit am eigenen Leibe getestet. Oder warum sonst könnten sie es ihren Kunden empfehlen?

Liest man das Kleinstgedruckte in der Fußzeilen, dann erfährt man: „Empfehlungsbereitschaft, PTA Experten-Jury. Das PTA in der Apotheke 9/2014“. Und daraus folgert der Spießer seinen Schluss: Die Liebe der Apotheker wurde bereits vor 3 (drei) Jahren erwiesen, sodass die Angabe „neuer Liebling“ wohl nicht mehr so ganz stimmig ist.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. September 2017

Werbung: Wer kontrolliert eigentlich Gewinnspiele…?

Seit ewiger Zeit gibt es Preisausschreiben und Gewinnspiele, die von der Werbung treibenden Wirtschaft durchgeführt werden. Geld- und/oder Sachpreise gibt es dabei zu gewinnen; und die Gewinnsummen gehen mitunter ins Astronomische.

Die Anzeige von Wagner, wo es die „Chance auf Gewinne im Gesamtwert von über 1 Million €“ gibt, nimmt der Spießer als Casus Belli und fragt: Wer garantiert dem Verbraucher, dass die Gewinne von über 1 Million auch tatsächlich ausgeschüttet werden? Überwacht das ein Notar? Oder ein Verbraucherschutzverein? Oder niemand?

Klar, der Rechtsweg ist bei solchen Gewinnspielen stets ausgeschlossen. Aber es müsste doch eine Verpflichtung für die Werbungtreibenden bestehen,öffentlich nachzuweisen, dass die ausgelobten Gewinne auch wirklich an die Empfänger gegangen sind.

Wagner zeigt an: „Alle Wagner Produkte machen mit! Aktionszeitraum 05.07. – 05.12.2017“. Früher mals nannte man so etwas nach deutschem Wettbewerbsrecht einen Kaufzwang. Und der war verboten. Heute heißt es „Rubbel Glück“. Und je mehr Pizzas der Konsument kauft, desto höher sind seine Gewinnchancen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. September 2017

Werbung, die vor die Hunde geht

Wie macht der Deutsche Schäferhund? Der Deutsche Schäferhund macht: „Wau!“ Und wie macht die Englische Bulldogge? Die Englische Bulldogge macht: „Wow!“ Und was erkennen wir daraus? Wir erkennen, dass deutsche Werber auf den englischen Hund gekommen sind, wenn sie ein WOW von sich geben.

Spießer Alfons hat bereits in Vergangenheit mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass das WOW in der deutschen Werbung zu einer der meistverwendeten Vokabeln geworden ist. So, wie zuvor das Wörtchen „neu“. Und ständig kommen weitere WOWs hinzu, aus denen wir ablesen können: Wenn Werbetexter keinen Einfall haben, dann zeigen sie Einfalt. So war es gestern, so ist es heute und so wird es auch noch morgen sein.

Diese WOWs sind der Fragen würdig. Und Werbung, die der Fragen würdig ist, könnte man auch als fragwürdige Werbung bezeichnen.

Was in den Augen von Spießer Alfons besonders drollig ist: Merken die Auftraggeber gar nicht, wie sie hier von ihren Werbeagenturen verarscht werden, indem sie sich gebrauchte Hüte aufs Haupt setzen lassen und dafür auch noch Geld bezahlen?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. September 2017

Wörwag Pharma: Wenn Ameisen in der Werbung kribbeln, dann sind es Nervenschäden

Was tut der Mensch, wenn er tierische Qualen leidet? Zum Beispiel, wenn Ameisen auf seinen nackten Füßen herumkrabbeln…? Der Spießer könnte dafür diverse Problemlösungen anbieten. So lassen sich die Ameisen mit der Hand vom Fuß abstreifen oder totklatschen. Oder man kann die Füße auch abduschen. Und wer Chemie mag, der greift zu einem Spray gegen die Quälgeister und besprüht seine Füße damit, was den Zusatznutzen hat, dass sie bis zur nächsten Fußwäsche geschützt sind.

Die Firma Wörwag Pharma hingegen zeigt an: Wenn Ameisen auf den Füßen herumkrabbeln und kribbeln, dann handelt es sich um Nervenschäden, die durch Diabetes bedingt sind. Und deshalb soll der Mensch in einem solchen Fall zu „milgamma protekt“ greifen, und „nur 1 Tablette täglich“ schlucken – siehe die Reklame-Annonce! Und das behebt auch gleichzeitig den Vitamin-B1-Mangel der Ameisen, wenn Spießer Alfons es richtig verstanden hat.

Ob man 1 Filmtablette pro Ameise schlucken soll oder ob eine Tablette bereits gegen alle Ameisen hilft, steht in dem Inserat nicht. Aber wir wissen ja: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“ 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. September 2017