Kategorie-Archiv: Gesellschaftskritik

Was verbindet Jonathan Meese mit dem Art Directors Club?

Es gibt eine Kunst, die man die „Kunst der Verarschung“ nennt. Auf dieser Kunst-Szene tummeln sich viele Vertreter. Wie zum Beispiel auch Jonathan Meese – siehe die Abbildung! Seine Kunst besteht darin, die Menschen zu verarschen. Ein Eulenspiegel dieses Jahrhunderts. Ob er dabei nur ein Schauspieler ist oder ob er das, was er zum Ausdruck bringt, wirklich aus dem eigenen Oberstübchen heraus produziert – dieser Frage will Spießer Alfons an dieser Stelle nicht nachgehen, denn er befürchtet Letzteres.

Man spricht auch davon, dass die Werbung als solche eine „Kunst der Verarschung“ von braven Konsumenten ist. Und in der Werbung gibt es einen Angeberverein der Chauvinisten, kurz ADC genannt, dessen Club-Mitglieder vergleichbare Performances machen wie Jonathan Meese und dabei auch nicht schlecht honoriert werden. Was also liegt näher, als eine Verbrüderung der Chauvis mit Jonathan Meese auf offener Kongress-Bühne, um dort eine Show zu präsentieren, bei der am Ende jeder Zuschauer respektvoll anerkennen muss: „Ich wurde soeben voll verarscht!“

Spießer Alfons verspricht allen Teilnehmern: Gegen die Veranstaltung mit Jonathan Meese beim ADC ist das Dschungelcamp von RTL geradezu eine seriöse Doku.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Februar 2019

Unfair: Mastercard zockt Kunden ab, Nutznießer ist die EU

Angenommen, in ein Haus wurde eingebrochen und Wertgegenstände wurden gestohlen. Und die Polizei fasst den Täter und stellt die Beute sicher. Was passiert dann? Dann verurteilt ein Richter den Einbrecher zu einer Strafe. Und der Geschädigte bekommt seine geklauten Sachen zurück. 

aus: turi2

Ganz anders funktioniert das bei Diebstählen in größerem Umfang und wenn der Täter zum Beispiel Mastercard heißt. Als  das Unternehmen dabei ertappt wurde, dass es seine Kunden über Gebühr abgezockt und dabei gegen die Kartellvorschriften verstoßen hat …

… da ging die Beute nach Verurteilung des Täters  nicht etwa zurück an die Geschädigten, sondern 570 Mio Euro landen in der Kasse der EU. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Januar 2019

Chris Tall: Ein Flachmann zeigt sein Gesicht für RTL im Norden

Im Fernsehen treten viele Witzbolde auf, gute, weniger gute und schlechte. Früher mal gehörte der überaus erfolgreiche Mario Barth für Spießer Alfons zu den schlechtesten unter den schlechten Witzbolden. Aber der Mann hat sich inzwischen gemausert und ist mit neuen Sendeformaten über eine sehr viel höher gelegte Latte gesprungen als früher bei seinen Auftritten im Berliner Olympiastadion.

Und nun ist da einer bei RTL, der sich Chris Tall nennt. Dieser sogenannte „Comedian“ kann nach Meinung von Spießer Alfons unter einer ganz tief gelegten Latte im aufrechten Gang durchgehen. Denn Chris Tall ist ein echter Bold. Und ein Bold ist jemand, dem der Witz fehlt. Gegen Chris Tall ist selbst der dümmste Bauer, der bei RTL eine Frau sucht, ein geborener Comedian und Entertainer.

Kurzum: In den Augen und Ohren von Spießer Alfons ist der rundliche Chris Tall der platteste Plattfisch an der norddeutschen Küste. Vielleicht hat RTL ihn auch deshalb zum Werbegesicht von RTL NORD gemacht, was der norddeutschen Heimat (s)ein rundes Gesicht geben soll – siehe die Annonce!

Chris Tall hat sich zum Start seiner Karriere in Szene gesetzt, indem er gefragt hatte: „Darf er das?“ und darauf selber die Antwort gegeben hat: Chris Tall darf sich auch lustig machen über behinderte Menschen genauso wie über Homosexuelle und Menschen mit dunkler Hautfarbe. Weil die das selber irre lustig finden, meint der Bold aus der norddeutschen Tiefebene. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. November 2018

Kamele sollen ihr tödliches Ding machen

Schräg gegenüber vom Laden eines Bestatters sah Spießer Alfons in seiner Heimatstadt ein Plakat. Und der Tiefbauunternehmer freut sich vermutlich wie Bolle über dieses City-Light-Poster, nämlich das Plakat von „Camel“. Denn für ihn ist das kostenlose Akquise für sein Business.

Wir sehen dort einen potentiellen Kunden des Bestatters nämlich einen Raucher, der so dämlich ist, der Aufforderung des Zigarettenherstellers zu folgen: „Do your Thing“.

Klar, dass nur Kamele ihr Ding machen und zur „Camel“ greifen, denn sie haben nicht den Hinweis am Fuße des Plakates begriffen – siehe die Abbildung! Aber Raucher lieben es nun mal, Russisch Roulette aus der Zigarettenpackung zu spielen.

Werbung für Zigaretten ist Beihilfe zum Suizid. Und ganz besonders dann, wenn die Werbesprüche so dämlich sind wie „Do your Thing“.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Oktober 2018

About you: Wie der Mensch in die Freiheit entlassen wird

„Freiheit“, so belehrt uns der Textdichter vom Fashion Online Store ABOUT YOU, „entsteht durch gegenseige Akzeptanz“. Und im Bilde der Annonce sehen wir ein Paar, das sich gegenseitig akzeptiert und deshalb frei ist.

Wenn Spießer Alfons die Anzeige mal kommentieren darf: Sollten die beiden Protagonisten in einem Zirkus auftreten oder in einem Kindergarten arbeiten, dann kann man ihr Outfit nicht infragestellen. Und auch im Karneval sind solche Kostüme witzig genauso wie zur Silvesterfeier und auf einer Fetisch-Party im Swinger-Club.

Sollte der Herr jedoch bei einer Bank tätig sein und die Dame als Apothekerin arbeiten, dann könnten sie ihre Freiheit mit der gezeigten Bekleidung genießen. Nämlich dann, wenn sie in solchem Outfit zur Arbeit erscheinen. Weil sie dann ziemlich schnell mit einer Kündigung rechnen müssten. Eben dann, wenn die Chefs ihre Mitarbeiter nicht zwingen, sich vernünftig anzuziehen, sondern ihnen die Freiheit geben, indem sie deren Kostümierung akzeptieren. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. September 2018

Deichmann drückt der Schuh aufs Hirn: Aufruf zur Straftat

Der Sommer ist zwar fast schon vorbei, aber der Schuhhändler Deichmann möchte, dass wir den Sommer „legendär“ machen. Und wie macht man den Sommer legendär? Deichmann gibt uns dafür die Anleitung in seiner Anzeige: Indem man auf öffentliche Verkehrsschilder klettert und diese mit grüner Deichmann-Farbe besprüht – siehe Corpus Delicti!

Was sind das eigentlich für Werbefuzzys, die sich so einen Scheiß ausdenken? Wo drückt ihnen der Schuh? Vielleicht aufs Gehirn…?

Spießer Alfons erklärt: Das V, das die sonnenbebrillte Tussi dort zeigt, steht für Verrücktheit.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. September 2018

Pall Mall: Wenn der Rauch ins Oberstübchen steigt

Früher war die Zigarettenwerbung zwar zu verurteilen, aber sie war immerhin beachtenswert. Seitdem die Werbung für Nikotin & Suizid aber nur noch beschränkt möglich ist, da schauen die Plakate so aus, als wären sie von Werbern gestaltet, die durch den Rauch der eigenen Zigarette im Hirn umnebelt wurden.

Hierzu ein Corpus Delicti, nämlich die Werbung für Pall Mall: Auf dem City-Light-Poster sehen wir die Zigarette  mit der Headline: „Frischer Geschmack“. Dieser frische Geschmack ist allerdings nicht die Wahrheit, sondern die Wahrheit, die danach kommt, sagt aus, dass der frische Geschmack bloß „frisch gedacht“, also imaginär ist.

Und englisch-deutscher Humor ist, wenn man am Fuße des Plakates liest: „Enjoy the moment“ und „Rauchen kann tödlich sein“. Wobei das Kann-Wort unverbindlich ist, denn auch Autofahren kann tödlich sein. Und Essen kann tödlich sein. Und sogar Sport kann tödlich sein.

Warum die Hersteller offenbar selbst entscheiden können, ob sie „Rauchen kann tödlich sein“ oder „Rauchen ist tödlich“ schreiben, weiß Spießer Alfons nicht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. September 2018

Ein Bezeichnung für taktlose Frauen: Gucci-Tussi!

Früher einmal, da sprach man von Menschen, die sich ungeschickt, unbeholfen oder auch taktlos verhalten, dass die sich benehmen wie ein Elefant im Porzellanladen. Heute sagt man zu solchen Leuten kurz und bündig: Gucci-Tussi!

Zum Beweis der spießigen Aussage zeigt Alfons Euch eine Anzeige von Gucci. Dort sehen wir eine Kundin von Gucci, die gerade in einem Porzellanladen steht – siehe die Abbildung!

Vermutlich tritt diese Gucci-Tussi dort in zwei große Fettnäpfe. Und diese Redewendung, die aus dem 18. Jahrhundert stammt, meint, dass der- oder diejenige es mit jemand verdorben hat, weil sie oder er ein Thema angeschnitten hat, das für den Betroffenen unangenehm ist.

Und damit kommt Spießer Alfons zum Thema Werbung: Wer sich in einem Porzellanladen so dumm benimmt wie die Gucci-Protagonistin es tut, der wirkt auf den Betrachter sehr unangenehm. Und dumm und doof und total daneben.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. September 2018

Fake News über Donald Trump: Arschloch

Dass das Arschloch für Mensch und Tier von unerhörter Wichtigkeit ist, muss Spießer Alfons Euch wohl nicht näher erläutern. Und wer es nicht weiß, der wird es spätestens dann feststellen, wenn er einen Proktologen aufsuchen muss, weil er einen Defekt an seinem Auspuff hat. Und deshalb ist es völlig unangebracht, Donald Trump als Arschloch zu bezeichnen, bloß weil der Typ im Weißen Haus soviel Scheiß macht.

Würde man Donald Trump als Arschloch titulieren, dann wäre das ein Schulterklopfen für ihn. Darum der Tipp von Spießer Alfons: Wir könnten den Mann stattdessen mit einer Metapher als Diárrhoia διάρροια bezeichnen. Oder als Aἷμα haima genauso wie als Flatus.

Und dann kennt Spießer Alfons noch ein aktuelles Schimpfwort für jemanden, dem beim Wassertrinken sehr häufig der Klodeckel auf den Hinterkopf gefallen ist: Er ist ein Trump!

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. August 2018

ProSiebenMXX: Wo Männer ihrem Instinkt folgen sollen

Sex sells, sagt man. Und die Damen vom horizontalen Gewerbe werden das bestätigen können. Ob allerdings auch anderes Gewerbe, wo der Sex in der Werbung stattfindet, bestätigen kann , dass der werbliche Sex die kommerziellen Mittel heiligt, sei mal dahingestellt. Denn nicht alles, was zwei Handbreit unterm Nabel wirkt, wirkt auch beim Abverkauf einer Ware oder Dienstleistung – vom eingangs erwähnten Fremdenverkehrsgewerbe mal abgesehen.

Auch ProSiebenMAXX hat kürzlich Sex in seiner Werbung eingesetzt. Allerdings sportlich, denn es ging um Beach Volleyball – wenn Ihr Euch das Sujet bitte mal anschauen wollt!

Natürlich hat diese Werbung nichts mit Sex zu tun, werdet Ihr sagen, denn es handelt sich hier schließlich um eine Sportlerin in der üblichen Sportbekleidung einer jungen Frau, die gerade Beach Volleyball spielt. Und auch Schwimmerinnen stehen ja nicht in langen Röcken auf dem Startblock. Allerdings ist da noch etwas…

…und zwar die Aufforderung von ProSiebenMAXX in der Anzeige und also lautend: „Follow your instinct“! Und wenn Alfons das tut, dann denkt der Spießer beim Anblick des Sujets nicht unbedingt an Beach Volleyball.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. August 2018