Die Werbegeschichte von einer kleinen Schildkröte, die vielen arroganten Werbungmachern davongelaufen ist

Dass Spießer Alfons ein notorischer Besserwisser ist, das braucht er wohl nicht sonderlich zu betonen, denn das hat er schon häufig bewiesen. Immerhin spießt Alfons nun schon im 50. Jahrgang die Werbung auf und hat dabei immer wieder futuristischen Weitblick bewiesen. Einer dieser Blicke in die Zukunft trägt auch einen Namen, nämlich Sascha Grammel.

Sascha Grammel & Josie

Heute kennt ihn jedes Kind, den Entertainer und Bauchredner mit seinen beliebten Puppen. Eine davon ist Josie, die Schildkröte. Und mit Sascha Grammel und Josie und dem „Bundesfasanadler“, hatte die Groß-Gerauer Volksbank im Jahre 2008 einen Kinospot gedreht.

Zu jener Zeit hatte sich der puppenspielende Bauchredner zwar schon einen Namen gemacht, stand aber noch am Anfang seiner sensationellen Karriere. Und Stefan Gerhardt, Leiter Kommunikation der Volksbank, schickte den besagten Kinospot an Spießer Alfons mit der Bitte, dazu seine werbekritische Meinung zu äußern. Das hat der Spießer auch getan, und zwar auf dem damaligen HORIZONT-Blog off-the-records und vor rund 10 Jahren: Alfons erkannte sowohl die Genialität als auch die sympathische Ausstrahlung von Sascha Grammel, was geradezu ideal war für die Wirtschaftswerbung einer Bank.

Dazu ein Auszug im Originalwortlaut aus der Bankenwerbung-Bibel „Modernes Marketing für das Bankengeschäft“ von Florian Schwarzbauer, ein Buch, das ein Jahr danach erschienen ist:

Und damit kommt der Spießer zum Casus Belli: Die Meinung von Mitarbeitern aus der Werbung zu dem Werbewerken von Kollegen. Denn die Kommentare zu dem Spot der Groß-Gerauer Volksbank fielen damals zu einem großen Teil negativ aus, sinngemäß nach dem Muster: „Bäh, Bauchredner – so was von vorgestern! Das holt höchstens noch ’ne alte Oma hinterm Kühlschrank hervor!“

Und es gab damals eine längere Diskussion online, bei der sich sogar Sascha Grammel persönlich mit einem Kommentar beteiligt hatte. Und der Spot wurde dann zu einem großartigen Erfolg, an dem sich viele weitere Volksbanken beteiligt hatten, was kostenmäßig zu einem Super-Deal für alle Beteiligten geworden ist.

Wozu Spießer Alfons ausgangs mal wieder sein ewig aktuelles Fazit wiederholt: Werbung wird für Zielgruppen gemacht und nicht für Werbungmacher, die in den Spiegel gucken und sich selber für das Nonplusultra in Sachen Werbung halten. Außerdem unterliegt Werbung wie alles in der Wirtschaft dem Kosten-Leistungs-Prinzip. Und die Kosten für die Leistung von Sascha Grammel waren  zu jener Zeit so unerhört günstig, dass der beliebte Showstar dafür heute vermutlich nicht mal für eine Autogrammstunde zur Verfügung stehen wird. 🙂

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Dezember 2017

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