Werbung kann man auch streichen

Die Botschaft auf einem Plakat muss der Konsument im Vorbeigehen wahrnehmen können. Und nicht nur das, sondern er muss die Kommunikation auch sofort kapieren. Wortspielereien und bildliche Metaphern sollte der Plakatgestalter möglichst vermeiden, wenn sie nicht ad hoc zu „durchschauen“ sind. Klar, all das sind Binsenweisheiten, aber diese Weisheiten gehen häufig in die Binsen.

Liest auf Mustermann auf einem Plakat den Hinweis „Frisch gestrichen“, dann denkt sie zunächst mal an Farbe und Pinsel und weniger an Fett und Messer. Und sieht sie dazu einen Salat, dann fragt sie sich womöglich, ob der vielleicht frisch vom Speiseplan gestrichen wurde.

Scherz beiseite! Aber warum, um alles in der Werbewelt, schrieb der Textdichter auf dem Rama-Plakat nicht: „Frisch bestrichen“?!

Und der Hammer steht in der Fußnote, wo von einer neuen „PFLANZLICHKEIT“ die Rede ist.  P f l a n z l i c h k e i t !  Da denkt Frau Mustermann an die Pflanzen, wo Tomaten hängen. Und an Schnittlauch und Radieschen. An Raps dagegen wird der Verbraucher kaum denken.

Mehr noch: Das Produkt – siehe die Abbildung rechts! – ist auf dem Poster nicht abgebildet, sondern nur als imaginäre Schüssel angedeutet.

Bekommt jemand von Euch dabei Appetit auf „die neue Pflanzlichkeit im Kühlregal“…?

 

 

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. August 2017

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